Kevin Wimmer sieht ein schwieriges Spiel in Genk auf Salzburg zukommen.

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Genk/Mouscron – Kevin Wimmer hat Salzburgs Champions-League-Gegner KRC Genk am Samstag bereits in der belgischen Fußball-Liga auf den Zahn gefühlt. Mit Royal Excel Mouscron erreichte der frühere ÖFB-Teamspieler zu Hause ein 2:2. Für das CL-Duell am Mittwoch (21.00 Uhr/live Sky und hier im Liveticker) in Genk sieht Wimmer die Salzburger "leicht im Vorteil". Der Belgien-Legionär warnte aber auch: "Im Normalfall ist es eine enge Partie."

Wimmer argumentierte nicht nur mit dem Heimvorteil und den Offensivqualitäten des belgischen Meisters, sondern auch mit dessen neuem Trainer. Der Deutsche Hannes Wolf hatte erst vergangene Woche die Nachfolge des Belgiers Felice Mazzu angetreten. "Genk wird mit ihm schon noch ein bisschen stärker werden. Er wird sie nach vorne bringen", meinte Wimmer.

Bereits im ersten Spiel unter Wolf sei dessen Handschrift erkennbar gewesen. "Im Vergleich zum Hinspiel (Mouscron verlor im Oktober in Genk 1:2/Anm.) waren sie um einiges organisierter. Sie haben ein richtig gutes Angriffspressing gespielt", erklärte Wimmer. Wolf, trotz seiner erst 38 Jahre davor bereits Cheftrainer beim VfB Stuttgart und beim Hamburger SV, stelle seine Teams taktisch gut ein. "Und er will Fußball spielen, dafür ist Genk die richtige Mannschaft."

Tabellenplatz täuscht

Trotz Tabellenplatz neun in Belgien dürfe man Genk nicht unterschätzen. "In der Offensive haben sie schon Qualität", verwies Wimmer vor allem auf deren schnelle Angreifer. Allerdings zog sich Mittelfeldstar Bryan Heynen in Mouscron einen Kreuzbandriss zu und fällt für den Rest der Saison aus. Wimmer: "Das ist ein schmerzvoller Ausfall. Für Salzburg ist es sicher kein Nachteil."

Grundsätzlich schätzt der Oberösterreicher die Bullen als leichte Favoriten ein. "Wenn Salzburg einen richtig guten Tag erwischt, sind sie offensiv schon brutal. Da ist es schwer, sie aufzuhalten." In Genk zu spielen sei aber schwierig. "Es ist ein Stadion mit guter Atmosphäre. Es wird kein einfaches Spiel, aber mit der Qualität, die sie haben, können sie auch dort drei Punkte holen."

Wimmer war Ende August leihweise für ein Jahr vom englischen Zweitligisten Stoke City nach Belgien gewechselt. Intensität und Qualität der Liga hätten ihn positiv überrascht. Die Qualifikation für das obere Play-off der Top sechs sei auch für Champions-League-Starter Genk keine Selbstverständlichkeit. "Es gibt viele junge Spieler, die die Liga als Sprungbrett für die Topligen sehen."

Bis 2022 bei Stoke

Das gilt auch für ihn selbst. Der frühere Tottenham-Verteidiger will in Belgien "soviel Spielpraxis wie möglich" sammeln, um im Sommer möglicherweise wieder "in einer attraktiveren Liga" unterzukommen. Sein Vertrag bei Stoke läuft noch bis 2022. Eine Rückkehr zum Krisenclub, der ihn aufs Abstellgleis gestellt hat, ist für den 27-Jährigen "derzeit aber nicht unbedingt das, was ich mir erwünsche und erträume".

Für Mouscron war Wimmer unter dem deutschen Trainer Bernd Hollerbach bisher in allen zehn Ligaspielen seit seiner Ankunft über die volle Distanz im Einsatz – zuletzt auch viermal auf der ungewohnten Position im zentralen Mittelfeld. "Für den Lernprozess ist das nicht schlecht", meinte der Innenverteidiger. Wichtig seien ohnehin Spielminuten. "Dadurch bekommst du einiges mehr Sicherheit." (APA, red, 25.11.2019)