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US-Popstar Taylor Swift sammelt Preise und Konflikte.

Foto: REUTERS/Mario Anzuoni

Die Wortgruppen „Taylor Swift“ und „Award Show“ werden auf immer mit dem Jahr 2009 verbunden sein, als Kanye West bei den MTV Video Music Awards die Bühne stürmte und Taylor Swift dort wortreich ihren Preis missgönnte. Daran wird es auch nichts ändern, dass die erfolgreiche Popsängerin zehn Jahre später einen Rekord bricht, den bis dahin Michael Jackson hielt.

Er nannte 24 American Music Awards sein Eigen; Swift holte sich bei der Verleihung am Montag in Los Angeles sechs Stück ab und kann sich nun insgesamt 29 Trophäen zu Hause in Nashville aufstellen. Unter anderem waren prestigereiche Awards wie der für die Künstlerin des Jahres, des Jahrzehnts und für das Album des Jahres dabei.

Taylor Swift begann ihre Karriere als Country-Singer-Songwriterin und tauschte mit ihrem fünften Album, 1989, Westerngitarre gegen Mainstream-Pop-Beats. Der Imagewechsel gelang und machte sie zu einem der bekanntesten Gesichter der Industrie.

Neben ihrem musikalischen Werk ist sie vor allem für ihre diversen Fehden bekannt. Auf eine dieser bezieht sich auch eine Aussage bei der Entgegennahme der Preise, sie habe einige der härtesten Zeiten ihres Lebens im vergangenen Jahr erlebt. Swifts ehemaliges Label Big Machine, dessen Chef Scott Borchetta Swift im Alter von 14 Jahren entdeckte und für sechs Alben verpflichtete, wurde verkauft. Damit gingen auch die Rechte an ihren Masteraufnahmen an den neuen Eigentümer, den Justin-Bieber-Manager Scooter Brown. Mit ihm lag Swift schon früher im Clinch.

Im Vorfeld der American Music Awards spitzte sich die Lage wieder zu. Swift behauptete, das ehemalige Label würde ihr untersagen, ihre alten Lieder dort zu performen. Brown dementiert. US-Politikerinnen wie Elizabeth Warren und Alexandra Ocasio-Cortez schalteten sich bereits – aufseiten Swifts – in die Debatte ein. Was die 29-Jährige tut und lässt, ist tatsächlich ein Politikum, egal ob es sich um Awards, Streitigkeiten mit Spotify oder das Patentieren von einzelnen Textzeilen handelt.

Swift inszenierte auch immer wieder Liebesbeziehungen, Freund- und Feindschaften zu Marketingzwecken. Seit 2016 ist sie mit dem britischen Schauspieler Joe Alwyn liiert, dem sie auch einige Lieder auf Lover, dem nun prämierten, siebenten Studioalbum widmete. Aus früheren Erfahrungen klüger geworden, drängen sich die beiden nicht ins Rampenlicht. Noch nicht. (Amira Ben Saoud, 25.11.2019)