Produzenten und Konsumenten müssten auf Wiederverwenden statt Wegwerfen von Verpackungen setzen, so Greenpeace.

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Wien – Einwegprodukte aus Papier, Bioplastik und selbst Recycling sind laut einem am Dienstag veröffentlichten Greenpeace-Bericht "ökologische Scheinlösungen". Statt die Natur zu entlasten, erhöhen diese sogar teilweise die Umweltverschmutzung. Produzenten und Konsumenten müssten auf Wiederverwenden statt Wegwerfen setzen, so die Umweltschutzorganisation.

"Wenn Supermärkte Wegwerfprodukte wie die neuen Papier- oder Bioplastiksackerl gratis anbieten, sind sie Teil unseres Müllproblems und nicht Teil der Lösung", kritisierte Lisa Panhuber von Greenpeace in Österreich. Der Bericht "Die Zukunft wegwerfen: Falsche Lösungen der Unternehmen gegen die Plastikkrise" zeige, dass die Scheinlösungen die Wegwerfkultur stärken und bei der Erzeugung kostbare Ressourcen und Energie verbrauchen.

Energieintensive Erzeugung

Materialien wie Papier seien bei der Erzeugung sehr energieintensiv und bei der Behandlung der Zellstofffasern würden Luft und Wasser durch Stickoxide, Schwefeldioxide und andere Chemikalien belastet. Zudem würden noch mehr Wälder für den steigenden Holzbedarf gerodet, die unverzichtbar für Klima und Artenvielfalt seien. "Bioplastik" wäre ebenso keine ökologische Alternative, da es sich nach der Verarbeitung in den meisten Fällen kaum vom herkömmlichen Kunststoff unterscheidet.

Gelangt es ins Meer, ist es für Meerestiere oft genauso gefährlich. Zudem wird es in der industriellen Kompostierung aufgrund langer Abbauzeiten überwiegend aussortiert und mit dem Restmüll verbrannt. Auch in den Recycling-Prozess würden in Österreich nur 25 Prozent der Plastikverpackungen gelangen – der Rest wird verbrannt.

"Das Ziel der letzten Bundesregierung, Plastikverpackungen bis 2025 um 25 Prozent zu reduzieren, muss endlich gesetzlich verankert und mit konkreten Maßnahmen unterstützt werden", so Panhuber. Ein wichtiger Schritt seien umgehende Investitionen in Mehrweg-Systeme sein. "Lieferung und Vertrieb müssen auf Wiederverwendung basieren." (red, APA, 26.11.2019)