Wien – Im Tiergarten Schönbrunn freut man sich über Nachwuchs bei den Eisbären: Am 9. November ist das Weibchen Nora zum ersten Mal Mutter geworden, der Vater heißt Ranzo. Die Sterblichkeitsrate bei Eisbärenbabys im Freiland ist hoch – "deshalb drücken wir die Daumen, dass alles gutgeht", sagt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.

Bei der Geburt sind Eisbären etwa ein halbes Kilogramm schwer und so groß wie ein Meerschweinchen – doch mittlerweile ist das Jungtier fast doppelt so groß.
Foto: Tiergarten Schönbrunn

Nora und ihr Jungtier befinden sich derzeit in einer Wurfnische in der Innenanlage der Eisbärenwelt. Schratter: "Wir beobachten die Aufzucht über eine Videokamera. So können wir die Entwicklung des Kleinen mitverfolgen." Erst etwa Ende Jänner wird Nora ihr Jungtier das erste Mal auf die Außenanlage führen – und dann wird es erstmals für die Besucher zu sehen sein.

So groß wie Meerschweinchen

Bei der Geburt sind Eisbären etwa ein halbes Kilogramm schwer und so groß wie ein Meerschweinchen. Die Jungtiere kommen blind und fast nackt zur Welt. Mittlerweile sei das Jungtier bereits doppelt so groß wie bei der Geburt, heißt es. Sein Geschlecht ist allerdings noch nicht bekannt.

Eisbärenmutter Nora ist derzeit mit ihrem Jungtier in der Innenanlage – Ende Jänner werden beide voraussichtlich in der Außenanlage zu sehen sein.
Foto: Norbert Potensky

Weil Eisbärenmännchen auch im Freiland nicht an der Aufzucht beteiligt sind, ist Ranzo weiterhin für die Besucher auf der Anlage zu sehen. Geboren wurden eigentlich Zwillinge, doch das zweite Jungtier ist noch am Tag der Geburt verstorben. Erstgebärende müssen bei der Aufzucht erst Erfahrung sammeln, mit Zwillingen sind sie meist überfordert. Die letzte Aufzucht bei Eisbären in Schönbrunn, die Zwillinge Arktos und Nanuq, liegt zwölf Jahre zurück. (red, 26.11.2019)