Geht es nach dem Designer Guillermo Callau, so liegt die Zukunft der Fernreisen nicht mehr in Flugzeugen, sondern in Zügen. Und das, ohne den Geschwindigkeitsvorteil der Luftfahrt komplett aufgeben zu müssen.

Er und sein Team haben ein Konzept namens Aeroslider vorgestellt. Es schickt Züge durch magnetische Bahnen und könnte eine schnelle Interkontinentalverbindung zwischen Afrika, Europa und Asien schaffen.

Foto: Manyone

Das Prinzip erinnert an das einer Railgun (Schienengewehr) und setzt auf elektrisch versorgte, magnetische Ringe. Diese halten den Zug in der Schwebe und beschleunigen ihn auf eine Spitzengeschwindigkeit von 500 Meilen pro Stunde oder knapp über 800 km/h. Stromzufuhr ist dabei nur notwendig kurz bevor und während der Zug den jeweiligen Ring passiert.

Die Ringe, die mit einer elliptischen Formgebung dem Zug erlauben könnten, auf zwei Kilometern eine Drehung von bis zu vier Grad zu vollziehen, sollen im Gegensatz zu konventionellen Straßen und Schienen auch kein gefährliches Hindernis für Tiere sein.

Auf Basis topografischer Daten hat man eine ideale Route zwischen den drei Nachbarkontinenten errechnet. Auf dieser liegen auch Moskau und Shanghai, die damit mit einer Reisezeit von 12 Stunden verbunden wären. Auch für den Zug selbst hat man bereits einen Entwurf. Demnach soll dieser rund 250 Meter lang sein und innen recht geräumig ausfallen.

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Insgesamt, so schätzt Callau, wäre Aeroslider wesentlich energieeffizienter und umweltschonender als Flüge. Der kleine Zeitverlust zu Flugzeugen würde sich auch damit relativieren, dass das Fliegen auf absehbare Zeit über CO2-Abgaben erheblich teurer werden könnte. Einen Nachteil hat der Magnetzug jedoch: Die Überquerung größerer Wasserflächen, insbesondere des Atlantiks, ist damit nicht gut zu realisieren.

Auch wenn Callau Aeroslide prinzipiell für umsetzbar hält, ist es kein vollständiges, detailliertes Konzept, sondern vor allem als Denkanstoß für Flugalternativen gedacht. Auf absehbare Zeit werden die Magnetzüge also Zukunftsmusik bleiben. (red, 26.11.2019)