Bild nicht mehr verfügbar.

US-Präsident Donald Trump will mexikanische Drogenkartelle einem Medienbericht zufolge als ausländische Terrororganisationen einstufen lassen

Foto: REUTERS/Yuri Gripas

Washington/Mexiko-Stadt – US-Präsident Donald Trump will mexikanische Drogenkartelle einem Medienbericht zufolge als ausländische Terrororganisationen einstufen lassen. Die offizielle Einstufung durch die US-Regierung sei ein komplizierter Prozess, es gebe dabei aber gute Fortschritte, wurde Trump vom konservativen Radiomoderator Bill O'Reilly zitiert.

Der Präsident sagte demnach in einem Interview mit Blick auf die Zahl der Drogentoten in den USA: "Wir verlieren jedes Jahr 100 000 Menschen wegen dem, was in Mexiko passiert, und dem, was durch Mexiko kommt."

Mexikos Außenminister dagegen

Die Einstufung als globale Terrororganisation, die bislang beispielsweise jihadistische Gruppen wie Al-Kaida oder den "Islamischen Staat" (IS) betrifft, könnte der US-Regierung zusätzliche Möglichkeiten bei der Bekämpfung der Gruppen eröffnen. Mexikos Außenminister Marcelo Ebrard hatte einen solchen Schritt der US-Regierung am Montag abgelehnt, weil es nach US-Recht dann möglich wäre, direkte Maßnahmen in Mexiko zu ergreifen. "Das kann Mexiko natürlich niemals akzeptieren", sagte er.

Vorfall Anfang November

Mutmaßliche Angehörige eines Drogenkartells hatten am 4. November auf einer Landstraße im Norden Mexikos eine mormonische Großfamilie US-amerikanischer Herkunft angegriffen. Sie erschossen sechs Kinder im Alter zwischen acht Monaten und elf Jahren sowie drei Frauen. Weitere Kinder wurden verletzt. Außenminister Ebrard sagte, es habe bei der Aufklärung der Tat bedeutende Fortschritte gegeben, die jedoch in Absprache mit den USA nicht preisgegeben würden, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Diese seien ein gutes Beispiel der Kooperation zwischen den beiden Ländern.

Mexiko hat seit Jahren ein massives Problem mit Gewaltkriminalität. Im vergangenen Jahr wurden in dem 130-Millionen-Einwohner-Land mehr als 36 000 Morde registriert – also fast 100 pro Tag. Die Gewalt geht zu einem großen Teil auf das Konto von Banden, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressungen verwickelt sind. (APA/dpa, 27.11.2019)