Die Apfelproduktion ging gegenüber dem Vorjahr um 23 Prozent auf 184.300 Tonnen zurück.
Wien – Die Obsternte ist heuer mengenmäßig weit hinter dem Vorjahr geblieben. Das geerntete Volumen im Erwerbsobstbau sank um 21 Prozent auf 225.200 Tonnen (ohne Holunder und Aronia), geht aus aktuellen Daten der Statistik Austria vom Mittwoch hervor. Massive Rückgänge gab es bei Äpfeln, Birnen und Zwetschken, Zuwächse bei Marillen und Erdbeeren.
Im Zehnjahresschnitt
Die Kernobstproduktion des Vergleichsjahrs sei "ausgesprochen hoch" gewesen, relativierten die Statistiker die Ertragsdefizite. Hinzu kamen die vielfach zu kühle Witterung im Mai, die Sommertrockenheit sowie Alternanzeffekte bei einigen Obstarten: Vor allem bei Äpfeln, Birnen und Zwetschken gibt es starke Ertragsschwankungen, die im Zweijahresrhythmus auftreten – auf Jahre mit sehr vielen kleineren Früchten folgen Jahre mit weniger, aber größeren Früchten.
Insgesamt entsprach das Erntevolumen heuer den Angaben zufolge aber dem langjährigen Durchschnitt – es lag exakt im Zehnjahresmittel.
Sattes Minus in Apfelproduktion
Die Erntemenge bei Kernobst verringerte sich aber um ein Viertel auf 190.600 Tonnen. 97 Prozent davon entfielen auf Äpfel, deren Produktion heuer um 23 Prozent auf 184.300 Tonnen zurückging. Knapp drei Viertel davon stammen aus der Steiermark. Bei Birnen halbierte sich das Volumen – nach einem sehr starken Vorjahr – auf 6.300 Tonnen (minus 51 Prozent). Die Ernte blieb damit sogar um 27 Prozent unter dem Zehnjahresmittel.
Zuwächse bei Steinobst
Bei Steinobst gab es dafür überdurchschnittlich kräftige Zuwächse. Das Produktionsvolumen erhöhte sich gegenüber 2018 um sieben Prozent 15.600 Tonnen. Die Erntemenge lag damit sogar um 27 Prozent über dem Zehnjahresschnitt. Dieser Anstieg war vor allem der starken Marillenernte zu verdanken, die gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozent auf 9.500 Tonnen zulegte. Fast 80 Prozent kamen aus Niederösterreich.
Leichtes Plus bei Pfirsichernte
Die Pfirsicherntemenge verzeichnete gegenüber 2018 ein leichtes Plus von einem Prozent, schnitt allerdings im Zehnjahresvergleich um neun Prozent schlechter ab. Bei Kirschen und Weichseln sank die Erntemenge um vier Prozent auf 2.600 Tonnen – das waren 36 Prozent mehr als im langjährigen Mittel. Über 90 Prozent der Ernte entfielen auf Kirschen. Das geerntete Volumen von Zwetschken lag mit 1.900 Tonnen um 26 Prozent unter dem Vorjahr und um 31 Prozent unter dem Mittelwert der vergangenen zehn Jahre. Auslöser dafür waren den Angaben zufolge schlechtes Blühwetter, Alternanz, hoher Schädlingsdruck und Frostschäden.
Plus beim Beerenobst
Das Produktionsvolumen bei Beerenobst (ohne Holunder und Aronia) vergrößerte sich gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent auf 18.700 Tonnen und lag damit auch 13 Prozent über dem Zehnjahresschnitt. Nach einem trockenheitsbedingt schwachen Vorjahr wurden heuer 25 Prozent mehr Erdbeeren geerntet – hauptsächlich in Ober- und Niederösterreich. Die erreichten 13.600 Tonnen waren vier Prozent mehr als im langjährigen Schnitt. Bei Himbeeren gab es ein Ertragsplus von vier Prozent auf 680 Tonnen. Die Hälfte der Anbauflächen befindet sich in Niederösterreich. Rückläufig entwickelte sich die Erntemenge von Ribiseln mit 3.100 Tonnen (minus zehn Prozent) und von Heidelbeeren mit 1.300 Tonnen (minus fünf Prozent) – das Obst stammt großteils aus steirischem Anbau.
Einbruch bei Walnüssen
Mit einem Minus von 61 Prozent besonders ausgeprägt war der Ernteeinbruch bei Walnüssen. Der zu kühle Mai sowie das verstärkte Auftreten von Pilzerkrankungen und Walnussfruchtfliegen drückten die Produktion auf nur 270 Tonnen.
Nach unten ging auch die geerntete Menge von Aronia – hier gab es ein Minus von 15 Prozent auf 1.600 Tonnen. Die Produktion wird laut Statistik Austria großteils zu Säften, Aufstrichen und Farbstoffen verarbeitet. Bei Holunder betrug der Zuwachs vier Prozent auf 8.400 Tonnen. Die Früchte dienen hauptsächlich zur Lebensmittelfarbstofferzeugung. (APA, 27.11.2019)