Laut Konzernchef Oliver Zipse sind alle Beteiligten mit dem Ergebnis zufrieden.

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München – Einen Tag nachdem Audi den Abbau von 9.500 Stellen bis zum Jahr 2025 bekanntgegeben hat, zieht BMW nach und verkündet ein großes Sparpaket. Der bayerische Autobauer habe sich mit Arbeitnehmervertretern geeinigt, Erfolgsprämien zu kürzen und beim Personal zu sparen. Eine Kürzung um bis zu 20 Prozent stehe bei den Sondervergütungen im Raum, berichtet das "Handelsblatt". Überdies müsse für jede neue Stelle aus Bereichen wie Elektromobilität und Autonomes Fahren eine Stelle aus der Verwaltung und der Produktion wegfallen. BMW will damit bis 2022 mehr als zwölf Milliarden Euro einsparen.

BMW will rasch deutlich mehr Elektroautos anbieten und muss daher die Produktion umstellen und viel Geld investieren. Bis 2023 will der Hersteller 25 Elektro- oder Hybridmodelle im Angebot haben.

Aus der Berechnung der Erfolgsprämie werde die Dividende als Bezugsgröße herausgenommen, teilte der Konzern am Mittwoch im Anschluss an eine Betriebsversammlung in München mit. Auf Basis der neuen Berechnung hätten die Mitarbeiter für das Geschäftsjahr 2018 etwa 80 Prozent der bisherigen Erfolgsbeteiligung erhalten. Zuletzt hatten die rund 90.000 Mitarbeiter in Deutschland je etwas mehr als 9.000 Euro erhalten. Zudem werden die Erfolgsprämie und das Weihnachtsgeld für Arbeitnehmer mit 40-Stunden-Vertrag künftig auf Basis einer 35-Stunden-Woche ausbezahlt. Härter trifft es die Leiharbeiter, die erstmals seit Jahren in den deutschen BMW-Werken fast keine Verlängerung erhalten sollen. Die Regelungen gelten ab dem Geschäftsjahr 2020.

Einigung mit Betriebsrat

"Wir haben gemeinsam mit dem Betriebsrat eine solidarische Lösung erzielt. Damit können wir auf drastische Maßnahmen verzichten, die andere gerade ergreifen, um ihre Kosten zu senken", sagte Konzernchef Oliver Zipse. Die Kürzungen sind Teil eines Sparpakets, mit dem BMW die Kosten bis 2022 um mehr als zwölf Milliarden Euro senken und die Ertragskraft stabilisieren will. Dazu gehören auch eine Verringerung der Zahl der Zeitarbeitskräfte und ein Personalabbau in der Verwaltung. (red, Reuters, 27.11.2019)