Lewis Hamilton will es mit den Jungen aufnehmen.

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Abu Dhabi – Weltmeister Lewis Hamilton will sich am Sonntag (14.10 Uhr MEZ/live ORF 1, RTL und Sky) beim Saisonabschluss der Formel 1 in Abu Dhabi standesgemäß verabschieden. In seinem 250. Grand Prix peilt der 34-jährige Brite seinen bereits 84. Sieg an. Damit möchte der sechsfache Champion ein weiteres Mal beweisen, dass er für den Ansturm der neuen F1-Generation auch im nächsten Jahr bestens gerüstet ist.

"Es ist unvermeidlich, dass die Jungen einmal übernehmen werden", betonte Hamilton bereits nach dem jüngsten Rennen in Sao Paulo, das er nach einer nachträglichen Strafe wegen der Kollision mit Red-Bull-Pilot Alexander Albon letztlich nur auf Rang sieben beendet hatte. Das Durchschnittsalter auf dem Siegerpodest in Brasilien – hinter Red-Bull-Star Max Verstappen (22 Jahre) landeten Pierre Gasly (23) im Toro Rosso und Carlos Sainz jr. (25) im McLaren auf den Ehrenplätzen – betrug deshalb nur 23 Jahre, acht Monate und 23 Tage.

Gespannt auf die Zukunft

Dieser historische Tiefstwert ist natürlich auch Hamilton nicht entgangen. "Ich habe das Gefühl, dass ich es mit diesen Burschen noch aufnehmen kann und bin deshalb gespannt auf die Zukunft", sagte der Engländer, der nun in Abu Dhabi zum 33. Mal en suite in den Punkterängen landen und damit seinen eigenen Rekord egalisieren kann.

"Hoffentlich haben wir im nächsten Jahr dann einen echten Drei- oder sogar Vierkampf um den Titel. Das wäre großartig für die Formel 1", freut sich Hamilton bereits auf 2020, wenn er auf seinen bereits siebenten WM-Triumph und damit den Rekord von Deutschlands F1-Ikone Michael Schumacher losgeht.

In Abu Dhabi hat Mercedes seit 2014 jedes Rennen gewonnen, viermal hieß der Sieger Hamilton (2011/noch für McLaren, 2014, 2016 und 2018). Diese Erfolgsserie der "Silberpfeile" im Flutlichtrennen will vor allem Ferrari beenden und endlich seinen ersten Sieg in den Vereinigten Arabischen Emiraten bejubeln. Denn nach dem Crash zuletzt in Brasilien, wo der deutsche Ex-Weltmeister Sebastian Vettel und sein monegassischer Stallrivale Charles Leclerc auf einer Geraden ineinandergekracht und ausgeschieden waren, soll es einen versöhnlichen Abschluss für das Traditionsteam aus Maranello geben.

Unter Druck

"Natürlich ist es für Ferrari nie gut genug, Zweiter zu werden. Und wir blicken auf einen sehr intensiven Winter, um als Gruppe weiter zu wachsen. Das Ziel ist, für die bevorstehenden Herausforderungen stärker zurückzukommen", betonte Teamchef Mattia Binotto, der unter Druck steht. Denn seit 2007, als der Finne Kimi Räikkönen den Titel holte, wartet Ferrari auf einen Weltmeister in der Motorsport-Königsklasse.

Der dreifache Saisonsieger Verstappen hofft, in das Duell von Mercedes mit Ferrari eingreifen zu können. "Die Herausforderung in Abu Dhabi ist immer die Abstimmung des Autos, weil wir uns zwischen Einheiten bei Tag und bei Nacht bewegen. Das zweite Freie Training ist die wichtigste Einheit, weil es in Sachen Qualifikations- und Rennbedingungen am aussagekräftigsten ist", erklärte der Niederländer. (APA, 27.11.2019)