Das Camp Porte de la Chapelle im Norden von Paris wurde bereits im April 2019 geräumt. Fehlende Unterkünfte führen aber immer wieder dazu, dass Migranten auf der Straße landen.

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Paris – Die Pariser Polizei hat erneut ein Flüchtlingslager mit mehr als 500 Menschen geräumt. Die Bewohner der Zeltstadt im Nordosten der französischen Hauptstadt wurden am Donnerstag in Behelfsunterkünfte gebracht, wie die Präfektur mitteilte. Es war die 60. Räumung eines Pariser Lagers seit Beginn der Flüchtlingskrise 2015.

Fehlende Unterkünfte

Die slumartige Zeltstadt war am Rand der Pariser Stadtautobahn entstanden. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und Hilfsorganisationen beklagen, dass die Lager kurzfristig geräumt werden und die Menschen dann einige Wochen später mangels fester Unterkünfte wieder auf der Straße landen.

"Es ist immer das gleiche", sagte ein 37-jähriger Sudanese aus dem nun aufgelösten Camp: "Wir verbringen irgendwo zwei Wochen, und dann sagt man uns: 'Hau ab'". Die französische Regierung hatte Anfang November bis zu 16.000 neue Plätze zur Unterbringung von Flüchtlingen im ganzen Land angekündigt. (APA, 28.11.2019)