Neben den Investitionen habe auch die Industriekonjunktur weiter nachgelassen, erklärt das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Freitag.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Wien – Der Abschwung in der heimischen Industriekonjunktur hat sich in Österreich verstärkt, erklärte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Freitag. Während der Konsum weiter eine stabile Wachstumsstütze darstelle, hätten die Investitionen zuletzt an Schwung verloren. Im abgelaufenen Vierteljahr wuchs die Wirtschaft gegenüber dem Vorquartal erneut real nur 0,2 Prozent, bestätigte das Wifo.

Auch den Ende Oktober bei der Schnellschätzung ermittelten Wert von real 1,5 Prozent Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahresabstand bekräftigte das Institut jetzt. Im zweiten Quartal hatte das Plus binnen Jahresfrist noch 1,8 Prozent betragen.

Konsum stützt das Wachstum

Neben den Investitionen habe auch die Industriekonjunktur weiter nachgelassen, während Bauwirtschaft und Dienstleistungen erneut positive Wachstumsimpulse geliefert hätten, berichtete das Wifo zur Entwicklung im dritten Quartal. Die wirtschaftliche Abkühlung zeige sich vor allem bei den Investitionen und im Außenhandel, während der Konsum das Wachstum stabil stütze.

Die Ausgabenbereitschaft der Privathaushalte sei weiter gut, deren Konsumausgaben (samt privaten Organisationen ohne Erwerbszweck) seien mit 0,3 Prozent nur leicht schwächer gestiegen als zuletzt. Die öffentlichen Konsumausgaben nahmen im Berichtsquartal um 0,2 Prozent zu – damit stieg die Konsumnachfrage insgesamt 0,3 Prozent, wie in den zwei Quartalen davor.

Die Investitionstätigkeit der heimischen Unternehmen schwächte sich hingegen ab und auch der Außenhandel ließ nach – vor dem Hintergrund der internationalen wirtschaftlichen Abkühlung, wie das Wifo betont. "Die Industriekonjunktur befindet sich in einer anhaltenden Schwächephase", konstatiert das Institut. Unterstützt wurde das Wirtschaftswachstum hingegen durch die Marktdienstleistungen. In Beherbergung und Gastronomie expandierte die Wertschöpfung mit 0,3 Prozent stabil. Auch der Geschäftsgang im Handel verlief laut Wifo gut. (APA, 29.11.2019)