Ich habe die Architektur des Wiener AKHs immer als ein Statement verstanden. Es muss nicht schön aussehen, es lässt seine Taten für sich sprechen. Denn, machen wir uns nichts vor, das Spital am Gürtel ist zwar ein Blickfang, aber nicht wegen seiner attraktiven Bauweise. Eher wegen seiner schieren Größe und Penetranz, überall in Wien zu sehen zu sein.

Keine Änderung durch Milliarden-Investition

Sei es von einem Balkon in der siebten Etage irgendwo im dritten Bezirk, vom Schloss Cobenzl aus oder aus dem Fenster der S-Bahn am anderen Ende der Stadt. Zwei Blöcke für ein Halleluja. Dass in den nächsten Jahren nun rund 1,4 Milliarden Euro in die Generalsanierung des Spitalkolosses gesteckt werden, wird daran wohl nichts ändern. Auch so eine große Investition macht aus den zwei Autobatterien keine Kathedrale.

Aber eine Schönheit muss es ja auch nicht sein. Im AKH zählen die inneren Werte, so wie es sich für ein Krankenhaus eben gehört. Immerhin wird es dann wenigstens frisch saniert wieder seine Taten sprechen lassen können. (Thorben Pollerhof, 29.11.2019)