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Apple ist sich nicht sicher, wohin mit der Krim?

Foto: REUTERS/Mark Makela

Apple hat die Entscheidung verteidigt, die Schwarzmeer-Halbinsel Krim in Russland als russisches Staatsgebiet anzuzeigen. Man wolle sicherstellen, dass Kunden überall auf der Welt die Karten und andere Apple-Dienste nutzen könnten, erklärte der iPhone-Konzern am Wochenende.

Gesetzliche Vorgabe

Zugleich verwies Apple darauf, dass die veränderte Darstellung nur bei Betrachtung von Russland aus gelte, wo dies gesetzlich verlangt werde. Russland hatte die völkerrechtlich zur Ukraine gehörende Halbinsel 2014 gegen internationalen Protest annektiert.

"Wir prüfen genauer, wie wir mit umstrittenen Grenzverläufen in unseren Diensten umgehen, und könnten als Folge in der Zukunft Änderungen vornehmen", betonte Apple. Das Unternehmen steckt in der Klemme, weil die USA neben der EU gegen Russland wegen der Krim-Annexion Sanktionen verhängt haben. Unternehmen, die Russland in der Krim-Frage entgegenkommen, werden oft mit Sanktionen des Westens bestraft.

Unterschiedliche Zuordnung

Russische Abgeordnete hatten am Mittwoch bekannt gegeben, dass Apple die Krim auf Druck Moskaus bei einigen seiner Dienste in Russland als Teil der Russischen Föderation bezeichnet – in anderen Staaten hingegen werden die Schwarzmeer-Halbinsel und ihre Städte keinem Land zugewiesen.

Mehrere russische Medien titelten daraufhin, dass Apple die Krim als russisch anerkenne. Die ukrainische Regierung reagierte empört und warf dem US-Konzern vor, sich einen "Dreck um den Schmerz des ukrainischen Volks zu scheren".

Russland hatte die Krim im Jahr 2014 annektiert; der Westen wirft Moskau überdies vor, separatistische Rebellen im Osten der Ukraine zu unterstützen. Die EU und die USA verhängten weitreichende Sanktionen gegen Russland. (APA/AFP, 1.12.2019)