Diesen Sonntag sind die beiden Ermittler Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) und Julia Grosz (Franziska Weisz) im "Tatort"-Einsatz. Zum Plost des neuen Fall "Querschläger": Auf einem Autohof fallen plötzlich Schüsse. Ein Heckenschütze hat es scheinbar auf einen LKW-Fahrer abgesehen: Handelt es sich um einen psychisch gestörten Einzeltäter, der erneut zuschlagen wird, oder um eine Auseinandersetzung im Truckermilieu? Oder gar um einen Terroranschlag?

Die Ermittlungen erweisen sich als kompliziert, Falke und Grosz stoßen auf eine Mauer des Schweigens. Dennoch hegen die beiden schon bald den Verdacht, dass es sich um einen Erpressungsfall handeln könnte. Da schlägt der Täter erneut zu.

"Das Fernsehen versetzt die Menschheit ja in eine kuriose Lage. Durch die Erzählung von immer gleichen Geschichten ermöglicht es dem Publikum, den Ausgang einer Story vorherzusehen, auch wenn diesem das Milieu überhaupt nicht vertraut ist. Am Sonntag im Tatort "Querschläger" funktioniert das in allerbester oder eben allerschlechtester Manier", schreibt Birgit Baumann im TV-Tagebuch des STANDARD. "Herausragend und herausreißend allerdings ist Milan Peschel. Sein Ausbruch aus den geordneten Bahnen rettet die matte Story halbwegs. Aber am Schluss muss er natürlich ins Gefängnis. Eh klar, auch das war vorauszusehen."

Foto: ORF, ARD

"Das emotionale Zentrum dieses "Tatort" ist also ein Mörder. Das funktioniert, weil Peschel seinen Thewes als hoch ambivalente Figur angelegt hat, der als Vater alle moralischen Abwägungen zur Seite schiebt, um die Tochter zu retten. Wir sind voll bei ihm, wir sind voll gegen ihn", so Christian Buß im "Spiegel", "Peschel hatte schon mal früh in seiner Karriere 2005 in "Netto" einen Familienvater gespielt, der der Welt verloren zu gehen droht. Diese aggressive, zugleich auch anrührende Nervosität legt Peschel jetzt auch noch mal über den "Tatort" – und das trägt auch über die plumperen Stellen des Schnitzeljagd-Verfolgungs-Plot."

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"Alles ist aus einem Guss gefilmt (Regie: Stephan Rick), nicht rasend originell und ambitioniert (auch das Thema des frei drehenden Vaters hat man anderswo schon gesehen). Doch weil dieser Tatort Menschen aus dem Leben imitiert und nicht Helden aus tausend anderen Filmen, ist die Episode so überzeugend", urteilt Marion Löhndorf in der "Neuen Zürcher Zeitung".

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