Philipp Hochmair (Alexander Haller) und Andreas Guenther (Nikolai Falk) in "Blind ermittelt – Blutsbande".

Foto: ORF/Mona Film/Philipp Brozsek

Sophie ist verschwunden. Damentoilette, Burgtheater. War die Vorstellung so schlecht? Mitnichten, das ist ein Fall für Alexander Haller (Philipp Hochmair) in Blind ermittelt am Montag um 20.15 Uhr auf ORF 2. Die Verschwundene ist die Schwester des blinden Ex-Cops, und sie wurde entführt. Mit Freund Niko (Andreas Guenther) geht dieser das Problem gewohnt souverän an: "Seit wann sind wir per du?", erkundigt er sich beim ersten Telefonat mit den Entführern. Haller ist bekannt für sein Gespür, Taktgefühl hat er keines. Keine Polizei, und bitte auf die guten Manieren nicht vergessen!

Krimi ist im Idealfall ein Vehikel in eine dem Zuschauer oder Leser unbekannte Welt. Im Fall von Blind ermittelt ginge es um die Erfahrungswelt eines Menschen, der sein Handicap durch die Stärke seiner intakten Sinne auszugleichen weiß. Wann immer es im Ohr des Helden surrt, hört er etwas, das den Fall weiterbringt.

Die Wendungen der Folge von Ralph Werner und Jano Ben Chaabane, der auch Regie führte, wirken konstruiert, das Wesen und Wirken des Kommissars bleibt in dieser Folge der Reihe facettenarm. Kommenden Montag geht es mit einem neuen Fall weiter. Die Spannung hält sich in Grenzen. (Doris Priesching, 2.12.2019)