Norbert Hofer rechnet "fix" mit einem Ausschluss Straches aus der Partei. Herbert Kickl gab sich am Wochenende noch ungeduldig: "Niemand hat Verständnis dafür, dass man herumzögert."

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Wien – Die Entscheidung über den Ausschluss von Ex-Obmann Heinz-Christian Strache lässt noch auf sich warten, wird aber im Laufe dieser Woche fallen. Das erklärte Parteichef Norbert Hofer am Montag am Rande eines Parlamentstermins. Dass der Rauswurf die Partei nachhaltig spalten könnte, glaubt Hofer nicht. "Ich fürcht mich vor gar nichts", zeigte er sich entspannt.

Noch diese Woche will die FPÖ über den Ausschluss von Ex-Parteiobmann Heinz-Christian Strache entscheiden, so sein Nachfolger Norbert Hofer.
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Weiter warten auf Parteischiedsgericht

Dass es mit dem Ausschluss nicht ganz so schnell geht, wie von Klubchef Herbert Kickl gewünscht, liege an der Arbeitsweise des Parteischiedsgerichts in Wien. Erst am Montag habe er sich mit Landesparteichef Dominik Nepp in der Sache ausgetauscht, berichtete Hofer. Mit einem Ausschluss des von ihm "aus gutem Grund" suspendierten Strache ist aus Hofers Sicht fix zu rechnen: "Das wird, glaube ich, das Ergebnis der Beratungen in Wien sein. Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen."

Hofer sah dies positiv. "Dann werden wir befreit in die Zukunft gehen", meinte er. Sorgen um eine dann drohende eigene Strache-Liste macht er sich nicht, denn das hätten auch "Kaliber" wie einst Jörg Haider letztlich erfolglos versucht. Auch Vergleiche mit Knittelfeld hält er nicht für zulässig, denn die Einigkeit in der FPÖ sei heute viel größer.

Bericht über FPÖ-Parteifinanzen verspätet eingereicht

Warten hieß es auch für den Rechnungshof: Diesem hat die FPÖ ihren Rechenschaftsbericht für 2018 erst nach einer Fristverlängerung am Montag abgegeben. Weil ein Wirtschaftsprüfer als Folge der Spesenaffäre um Ex-Parteichef Strache mit einer Sonderprüfung beauftragt worden war, verzögerte sich die Einreichung des Berichts deutlich.

Laut FPÖ-Bundesfinanzreferent Hubert Fuchs gehe aus dem Rechenschaftsbericht der Freiheitlichen "klar hervor, dass es keine finanziellen Unregelmäßigkeiten gegeben habe". Er betonte außerdem, dass die FPÖ "um äußerste Transparenz" bemüht sei. SPÖ, Grüne und Neos hatten ihre Rechenschaftsberichte für das Jahr 2018 zeitgerecht beim Rechnungshof abgeliefert. Die ÖVP nutzte die vierwöchige Nachfrist, um ihre Daten zu den Parteifinanzen abzugeben. (APA, 2.12.2019)