In der "Oase 22+" in Stadlau entstehen rund 550 geförderte Wohnungen.

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In der Seestadt wird schon am "Leuchtturm" gebaut.

Visualisierung: Leuchtturm

Im Gebiet Wolfganggasse errichten drei Bauträger demnächst einen Komplex mit Wohnen, Gewerbe, Hotel und Retail.

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Am Hietzinger Montecuccoliplatz kommt ein neuer Gemeindebau mit Supermarkt im Erdgeschoß.

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Sonnwendviertel, Nordbahnhof, Seestadt: Wenn von Wiener Stadtentwicklungsgebieten die Rede ist, fallen diese Namen meist sogleich. Sie sind präsent, denn jeder sieht, dass dort viel gebaut wird. Das Sonnwendviertel ist da auch gerade schon in der letzten Phase.

Daneben gibt es aber noch viele weitere Entwicklungsgebiete, die nicht so präsent sind. Sie sind gerade erst "in Entwicklung", wie das so schön heißt. Oft sieht man beim Vorbeifahren nur einen Acker oder eine Brachfläche, manchmal schon mit abgesteckten Bauplätzen.

Das ist zum Beispiel gerade im Entwicklungsgebiet Berresgasse in der Donaustadt der Fall. Der neue Schulcampus ist fertig, die Errichtung von insgesamt 3000 Wohneinheiten steht kurz bevor. Zusammen mit dem Gebiet Am Heidjöchl / Pfalzgasse soll sich hier einmal ein durchgängiger Siedlungsraum vom Badeteich Hirschstetten bis zur U2-Station Aspern Nord ergeben, durchzogen von einer "Hirschstettner Hauptallee".

Weit gediehen sind die Planungen auch für das Hausfeld zwischen den U2-Stationen Aspernstraße und Hausfeldstraße. Hier werden schon bald erste Baustellen zu sehen sein, begonnen wird im oberen Teil, dort, wo die U-Bahn Richtung Hausfeldstraße um die Kurve biegt. Zwischen den beiden Stationen wird es übrigens später einmal eine weitere U-Bahn-Station geben, im Rohbau ist sie schon vorhanden. Und gebaut werden soll dort bald auch westlich der U-Bahn-Trasse, rund um das ehemalige Konsum-Lager.

Seestadt: Nächste Etappen

Im größten Stadtentwicklungsgebiet Wiens, der Seestadt Aspern, ist gerade schon die zweite Bauphase am Laufen. Sie nennt sich Quartier am Seebogen und umfasst etwas mehr als tausend Wohneinheiten, viele davon gefördert, einige auch als Baugruppenprojekte wie der "Leuchtturm" (siehe Bild). Ein neuer Schulcampus ist dort bereits in Bau und soll im Herbst 2021 eröffnet werden. Außerdem werden hier auch 75 neue Gemeindewohnungen errichtet (siehe dazu auch Artikel).

Auch für das darauffolgende Seestädter Quartier "Seeterrassen", das sich entlang des Nordufers des Sees erstrecken wird, wurde schon 2018 der städtebauliche Wettbewerb abgeschlossen. Beide Quartiere sind Teil der zweiten Bauetappe der Seestadt, die ursprünglich bis 2024 geplant war, die Fertigstellung wird sich aber wohl ein wenig nach hinten verschieben.

Und dann wären da in der Donaustadt, dem Bezirk mit den meisten noch freien Flächen, weitere Gebiete wie jenes an der Raffenstättergasse an der Bahntrasse vis-à-vis vom Gewerbepark Stadlau, wo es schon einen Rahmenplan für die Bebauung gibt, sowie die beiden benachbarten Areale Am langen Felde (die ehemaligen Hrachowina-Gründe) und Breitenleer Straße Süd. Beide sollen zu einem neuen Stadtteil mit hunderten Wohnungen und einigen Geschäftsräumen werden.

In Stadlau wird schon gebaut

Schon fleißig gebaut wird in der Adelheid-Popp-Gasse, wo neben der bestehenden "Oase" gerade die Erweiterung "Oase 22+" mit mehr als 500 Wohnungen stattfindet. Nebenan ist der "Wohnpark Stadlau" des Bauträgers Haring Group mit mehr als 400 Wohneinheiten schon weit fortgeschritten.

Neben einigen weiteren Zielgebieten in der Donaustadt, wo noch wenige Details bekannt sind – etwa zwischen den U-Bahn-Stationen Donauspital und Aspernstraße ("Erzherzog-Karl-Straße Süd"), entlang der Süßenbrunner Straße oder im Ortskern Hirschstetten –, gibt es für die Attemsgasse Ost schon einen Rahmenplan, der Entwicklungsziele für die Bebauung, den Freiraum und den Verkehr definiert. Hier sind rund 600 Wohneinheiten geplant.

Floridsdorf: An der Schanze

Im Nachbarbezirk Floridsdorf wird an den riesigen Entwicklungsgebieten Siemensäcker und Neu-Leopoldau schon gebaut, hier fanden bereits bzw. finden im kommenden Frühjahr erste Übergaben statt. Bald losgehen wird es außerdem An der Schanze im Südosten des Bezirks, wo rund 1500 Wohneinheiten samt neuem Bildungscampus entstehen sollen. Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) hat im Frühjahr erste Baustarts ab 2021 angekündigt, Fertigstellungen sind für 2023 geplant.

Wie aus der Grafik ersichtlich, tut sich in Sachen Stadtentwicklung in den Flächenbezirken 21 und 22 zwar naturgemäß besonders viel, aber größere Entwicklungen gibt es auch im Westen. Der Nordbahnhof und das Sonnwendviertel wurden ja bereits genannt, Letzteres ist schon fast fertig, nur wenige Bauplätze sind noch in Entwicklung. Auch das Nordbahnhof-Areal wird Zug um Zug besiedelt. Auf den Aspanggründen im dritten Bezirk ist "Eurogate II" in Umsetzung. Noch dauern wird die Bebauung des Nordwestbahnhof-Areals, sie wird nicht vor 2023 beginnen. Als Erstes wird hier der Wohnturm in der angrenzenden Dresdner Straße 84–90 gebaut werden.

Ebenfalls noch dauern wird es in der Muthgasse (19. Bezirk). Dort gab es schon 2014 einen ersten städtebaulichen Rahmenplan, dieser wird nun aber überarbeitet.

Bürgerinitiativen verzögern Baustarts

Viel zu sehen gibt es dafür schon in der Biotope City am Wienerberg, wo auf den Coca-Cola-Gründen ein neues Stadtquartier mit rund 900 Wohneinheiten entsteht. Und schon diesen Herbst hätte auch auf dem nahe gelegenen Areal des Eisrings Süd in Favoriten der erste Spatenstich stattfinden sollen, die Neubebauung des Geländes verzögert sich aber. Eine Bürgerinitiative hat sich formiert und fordert Überarbeitungen. Geplant sind rund 580 Wohnungen, davon 124 Gemeindewohnungen. Der Baubeginn für Letztere soll eigentlich noch im Lauf des kommenden Jahres sein.

Eine Bürgerinitiative hat sich auch heftig gegen das große Projekt in der Ottakringer Gallitzinstraße gewehrt, hier wurde vor wenigen Monaten aber die neue Flächenwidmung beschlossen, es dürfte dort nun auch bald mit dem Bau der geplanten rund 200 Wohneinheiten losgehen.

Etwas weiter südlich, in der Spallartgasse in Penzing, wird gerade ein Teil der Körner-Kaserne mit Wohnanlagen bebaut. Dort sollen 900 Wohneinheiten entstehen, zwei Drittel davon gefördert. Im siebenten Bezirk wird das ehemalige Sophienspital in den nächsten Jahren zu einem Wohnobjekt umgestaltet. Dabei handelt es sich um das einzige große Stadtentwicklungsprojekt innerhalb des Gürtels und im öffentlichen Eigentum. Dass hier überwiegend "sozialer Wohnbau" kommen wird, ist bereits fix, fraglich ist aber noch, ob auch neue Gemeindewohnungen dabei sein werden.

Im zwölften Bezirk wird am Wildgarten schon gebaut, und in der Wolfganggasse auf dem einstigen Badner-Bahn-Gelände geht es im Frühjahr mit dem Bau von 850 geförderten Wohnungen los, außerdem errichten hier die gewerblichen Bauträger 6B47, Trivalue und Soravia einen Komplex mit Wohnungen, Büros, Geschäften und Hotel. Und im 23. Bezirk gibt es neben den schon weit gediehenen Projekten Atzgersdorf / In der Wiesen noch die ehemaligen Unilever-Gründe in der Breitenfurter Straße, wo 200 Wohnungen, Büros und Geschäfte geplant sind. (mapu, 4.12.2019)