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Zerschossenen Seitenfenstern, Einschusslöcher in der Frontscheibe: Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.

Foto: Reuters/Parwiz

Kabul – Bei einem Anschlag im Osten Afghanistans sind am Mittwoch fünf Afghanen und ein japanischer Arzt getötet worden. Der Angriff habe sich gegen ein Fahrzeug in der Stadt Jalalabad in der Provinz Nangarhar gerichtet, in dem sich der Arzt befunden habe, teilten die Behörden mit. Unter den Toten seien drei Sicherheitskräfte, der Fahrer und ein Kollege des Arztes, sagte ein Sprecher der Provinzregierung.

Bei dem japanischen Arzt handelt es sich um Tetsu Nakamura, der in Japan für seinen jahrzehntelangen Einsatz als Entwicklungshelfer in Pakistan und Afghanistan bekannt ist und für sein Engagement auch die afghanische Ehrenbürgerschaft erhalten hat. Der Arzt wurde bei dem Angriff am Mittwoch zunächst verletzt; nach Angaben der Provinzregierung in Nangarhar erlag er später seinen Verletzungen.

Dem Provinzrat Sohrab Kaderi zufolge war das Fahrzeug in den Bezirk Khewa unterwegs. Nakamura habe dort ein Landwirtschaftsprojekt besichtigen wollen. Seine NGO "Peace Japan Medical Services" (PMS) arbeitet unter anderem im Bereich Bewässerung. Nakamura selbst sei seit mehreren Jahrzehnten in der Provinz tätig gewesen.

Ein Einwohner von Jalalabad sagte, er habe gesehen, wie Bewaffnete den Japaner und seine Sicherheitsleute attackierten. Bilder vom Tatort zeigten ein weißes Fahrzeug mit offensichtlich zerschossenen Seitenfenstern und Einschusslöchern in der Frontscheibe.

Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. In der Provinz Nangarhar sind militant-islamistische Taliban sowie Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aktiv. Erst Ende November war bei einem Bombenanschlag in der Hauptstadt Kabul ein für die UNO tätiger US-Entwicklungshelfer getötet worden. (APA, AFP, 4.12.2019)