Foto: APA/AFP/MENAHEM KAHANA

Jerusalem – Der Startpreis von gut 18.000 Euro war dann doch zu hoch: Ein handgeschriebener Brief des weltberühmten Physikers Albert Einstein (1879-1955) hat bei einer Versteigerung in Jerusalem keinen Abnehmer gefunden. Der Brief aus dem Jahr 1950 werde nun zunächst beim Besitzer bleiben. Dieser werde aber einen neuen Anlauf nehmen, ihn zu verkaufen, sagte eine Sprecherin des Kedem Auction House.

Der Adressat

Den Brief in deutscher Sprache schrieb Einstein laut dem Auktionshaus an den Mathematiker Ernst Gabor Straus. Straus war ein Assistent Einsteins, mit dem er auch mehrere Arbeiten veröffentlichte.

Straus wurde am 22. Februar 1922 als jüngstes von fünf Kindern einer jüdischen Familie in München geboren. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten floh die Familie 1933 ins damalige Palästina, das noch dem britischen Mandat unterstand. Nach einem kurzen Studium an der Hebräischen Universität ging Straus in die USA, von 1944 bis 1948 war er Einsteins Assistent an der Princeton University in New Jersey. 1983 starb Straus in Los Angeles.

Der Inhalt

"In dem Brief reagiert Albert Einstein auf Kritik von Ernst Gabor Straus an seiner Arbeit", hatte das Auktionshaus vor der Versteigerung mitgeteilt. Das Schreiben erlaube "einen interessanten Einblick in die fortdauernde Arbeit der beiden". Einstein habe sich damals mit einer Variante der einheitlichen Feldtheorie befasst, in der es um die Zusammenfassung von Gravitation und Elektromagnetismus ging. (red, 4. 12. 2019)

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