Ein Parteimanager muss kein Sympathieträger sein. Das nutzte Deutsch aus.

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Christian Deutsch ist ein Mann mit einer klaren Job-Description. Als Bundesgeschäftsführer der SPÖ ist er eindeutig der Mann für die ganz, ganz unangenehmen Interviews. So wie jenes am Dienstagabend bei Susanne Schnabl im ORF "Report".

Glücklicherweise kommt ihm dabei ein anderer Teil seines Jobs zugute: Ein Parteimanager muss kein Sympathieträger sein. Das nutzte Deutsch mit seiner unnachahmlichen Hingabe zur Rolle des Apparatischiks aus.

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"Einstimmig mit vier Gegenstimmen"

Fehlender Rückhalt für die Vorsitzende? Naja, vielleicht, aber: "Sie kämpft wie eine Löwin!" Um das Vertrauen der eigenen Partei, wohlgemerkt.

Das Problem dabei seien die "permanenten öffentlichen Meldungen", die man "möglichst rasch beenden" muss. Sonst wäre unter anderem der Erneuerungsprozess der Partei gefährdet. Und der wurde intern immerhin "einstimmig mit vier Gegenstimmen" beschlossen. So geht interne Demokratie bei der SPÖ.

Die Vertrauensfrage will Deutsch bei den eigenen Genossen übrigens nicht stellen. Weil er den Ausgang fürchtet? "Neeein, neeein, überhaupt nicht!" Denn Angst wäre "ein schlechter Berater in der Politik". Und mit solchen hat die Sozialdemokratie ja genug Erfahrung. (Sebastian Fellner, 4.12.2019)