Eine todsichere Methode, politischen Selbstmord zu begehen, wäre es, allen europäischen Hauskatzen Ausgehverbot zu erteilen. Genau das verlangen aber zwei niederländische Juristen. In einem Artikel im "Journal für Umweltrecht" weisen sie darauf hin, dass Hauskatzen ganz wesentlich am Vogelsterben beteiligt sind. Allein die rund 15 Millionen Katzen in Deutschland (davon zwei Millionen verwildert) würden rund 25 Millionen Vögel (von 500 Millionen) töten.

Hauskatzen sollten nicht mehr draußen herumstreunen dürfen.
Foto: Veronika Huber

Seither läuft die Debatte in Medien und im Internet an. Eine Heerschar von Katzenliebhabern und Katzenvideoversendern schreit auf: "Unsere Miezi doch nicht!". Doch, schon. Wie bei den ebenso beliebten Hunden handelt es sich bei Katzen um domestizierte Raubtiere, und bei diesen bricht ihre Natur eben manchmal durch. Und es gibt offenbar zu viele von ihnen. Wobei Naturschutzexperten zugleich relativieren und toughe Maßnahmen verlangen. Von echten Stubentigern sei nichts zu befürchten, aber die "Freigänger" und/oder die verwilderten unter den Hauskatzen seien ein wirkliches Problem. Und müssten kastriert werden.

Aber, nicht als Ausrede, sondern als Erinnerung: Die größten Vogelmörder sind schon wir selbst. Mit einer intensivierten Landwirtschaft, Vogelfaschiergeräten (Windräder) und mit obsessiv "ordentlichen" Hausgärten, in denen die Vögel und Insekten keinen Lebensraum und keine Nahrung finden. (Hans Rauscher, 4.12.2019)