Regierungschef der Übergangsregierung, Abdullah Hamduk, zu Besuch in Washington.

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Washington – Rund sechs Monate nach dem Sturz des sudanesischen Langzeitmachthabers Omar al-Baschir wird die US-Regierung erstmals wieder einen Botschafter in das Land im Nordosten Afrikas entsenden. Damit soll das bilaterale Verhältnis gestärkt und die Übergangsregierung bei ihrem Reformkurs unterstützt werden, erklärte US-Außenminister Mike Pompeo am Mittwoch.

Regierungschef Hamduk zu Besuch in Washington

Zuletzt hatte es demnach vor 23 Jahren einen US-Botschafter in Khartum gegeben. Der seit August amtierende Regierungschef der Übergangsregierung, Abdullah Hamduk, befand sich dem Außenministerium zufolge diese Woche zu einem Besuch in Washington. Hamduk habe infolge des Militärputsches ein ziviles Kabinett gebildet und wichtige Personalentscheidungen getroffen, um mit der Politik und den Methoden des vorigen Regimes zu brechen, erklärte Pompeo. Auch sei er entschlossen, Friedensverhandlungen mit bewaffneten Oppositionsgruppen zu führen, so Pompeo weiter.

Al-Bashir hatte den Sudan fast 30 Jahre mit harter Hand regiert. Unter dem Druck monatelanger Massenproteste wurde er im April von der Armee abgesetzt. Im Juli einigten sich dann das Militär und die zivile Opposition auf eine Übergangsregierung, die den Weg für Wahlen in drei Jahren ebnen soll. Das Land wird nun von einem Souveränen Rat – der aus Militärs und Zivilisten besteht – sowie einem Kabinett regiert, das von Hamduk geführt wird. (APA, 4.12.2019)