Inter-Sturmtank Romelu Lukaku.

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Mailand – Fünf Siege aus den jüngsten sechs Spielen: Inter Mailand und die AS Roma gehen voller Selbstvertrauen in den Schlager der 15. Runde der italienischen Fußball-Meisterschaft am Freitagabend (20.45 Uhr). Die Mailänder gewannen erstmals in ihrer Club-Geschichte 12 der ersten 14 Ligaspiele und wollen die dadurch eroberte Serie-A-Tabellenführung nun auch erfolgreich verteidigen.

Ob Valentino Lazaro dabei eine Rolle spielen wird, wird sich weisen. Beim 2:1-Heimsieg gegen SPAL Ferrara durfte der 23-jährige ÖFB-Teamspieler zuletzt bis zur 76. Minute seinen vierten Einsatz in der Meisterschaft für seinen neuen Arbeitgeber absolvieren. Inter hat einen Punkt Vorsprung auf den noch unbesiegten Verfolger und Titelverteidiger Juventus Turin. Den fünftplatzierten Römern fehlen bereits neun Zähler auf Rang eins, sie stehen deutlich mehr unter Druck.

Geht es nach den jüngsten direkten Vergleichen so ist ein Unentschieden sehr wahrscheinlich, gab es doch zuletzt dreimal eine Punkteteilung. Der erste Treffer im Spiel wäre der 500. in den bisherigen Ligaduellen der beiden Teams. Dass dieser fällt, ist zu erwarten. Inter hat in den jüngsten 17 Ligaspielen immer zumindest einen Treffer erzielt und zuletzt zehnmal doppelt oder noch öfter getroffen.

Die Hoffnungen der von Antonio Conte gecoachten "Nerazzurri" ruhen vor allem in Lautaro Martinez, der nach 19 Pflichtspielen bei 13 Toren hält, und Romelu Lukaku, der in der Liga (10) noch öfter als sein Sturmkollege (8) getroffen hat. Bester Angreifer im Dress der von Paulo Fonseca trainierten "Giallorossi" ist Edin Dzeko mit sechs Toren.

Vor der Partie rief die italienische Sportzeitung "Corriere dello Sport" mit einer Titelseite heftige Rassismusvorwürfe hervor. Das Blatt titelte mit der Schlagzeile "Black Friday" und zeigte dazu große Bilder von Lukaku und Roma-Verteidiger Chris Smalling. Die Zeitung hob hervor, dass die beiden vor ihrem Wechsel nach Italien in dieser Saison bei Manchester United zusammengespielt hätten, sich sehr schätzten und sich immer entschieden gegen Rassismus im Fußball engagiert hätten.

Die Antirassismus-Organisation Fare kritisierte das Titelbild heftig. "Die Medien nähren den Rassismus jeden Tag", schrieb Fare auf Twitter. Auch viele andere Twitter-Nutzer verurteilten den Titel. In italienischen Stadien kommt es immer wieder zu rassistischen Chören gegen dunkelhäutige Spieler. Die Clubs reagierten empört. Der Begriff "Black Friday" ("Schwarzer Freitag") stammt ursprünglich aus den USA und kennzeichnet den Startschuss für die Weihnachtseinkäufe.

Bereits am Samstag folgt der zweite große Schlager der Runde. Da ist Juve beim sechs Zähler dahinter liegenden Dritten Lazio Rom gefordert. Cristiano Ronaldo und Co. wollen dabei nach dem 2:2 gegen Sassuolo auf die Siegerstraße zurückkehren. Lazio tritt allerdings nach sechs Ligasiegen in Folge mit sehr breiter Brust an. (APA; 5.12.2019)