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Der Dragon beim Start – ob das orbitale Gebräu eine ähnlich imposante Schaumkrone erzeugt, wird sich weisen.
Foto: AP Photo/John Raoux

Washington/Cape Canaveral – Mit leichter Verzögerung ist ein Dragon-Frachter zur ISS gestartet, dessen Frachtgut die Crew mit besonderer Vorfreude entgegensehen dürfte. Es handelt sich wieder einmal um die Ausrüstung für ein wissenschaftliches Experiment – allerdings für eines der besonderen Art: Erstmals soll es damit möglich sein, im Orbit Bier zu brauen.

Ursprünglich hätte die Trägerrakete vom Typ Falcon 9 schon am Dienstag von Cape Canaveral abheben sollen. Wegen zu starker Winde musste der Start jedoch verschoben worden. Die Ankunft des unbemannten Dragon-Frachters soll nun am Sonntag erfolgen. Es handelt sich um den 19. Versorgungsflug, der vom privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX mit dessen selbstentwickeltem Frachter abgewickelt wird.

Mit dem Bierbrau-Experiment soll getestet werden, wie Gerste bei Schwerelosigkeit gemälzt werden kann. Wissenschafter erhoffen sich davon Erkenntnisse darüber, wie Astronauten künftig bei längeren Missionen im All verpflegt werden können.

In der Zwischenzeit ...

Die Wartezeit konnte die Crew der Raumstation mit einem Telefonat überbrücken, wie es auch nicht alle Tage stattfindet: Drei der diesjährigen Nobelpreisträger haben sich mit den Astronauten auf der ISS über Exoplaneten und andere kosmische Themen ausgetauscht. Die Astronomen und Physiknobelpreisträger Didier Queloz und Michel Mayor sowie der Materialforscher und Chemie-Laureat Stanley Whittingham sprachen mit ESA-Raumfahrer Luca Parmitano aus Italien und der amerikanisch-schwedischen NASA-Astronautin Jessica Meir.

Bei dem Telefonat, das die Preisträger vom Nobelpreismuseum in Stockholm aus führten, ging es unter anderem um die Herausforderungen von Weltraumspaziergängen, die Effektivität von Batterien und die Möglichkeit von Leben auf anderen Planeten. "Ich denke, wir wären aus statistischer Sicht sehr naiv, wenn wir denken würden, dass es kein Leben auf anderen Planeten gibt", sagte Meir.

Parmitano sagte, die Menschheit müsse immer neugierig für neue Erkenntnisse bleiben. "Bleibt einfach neugierig als menschliches Wesen", sagte er und verwies darauf, dass immer etwas Neues komme. "Jedes Mal, wenn du eine Antwort gefunden hast, kommen zehn weitere Fragen auf." Dies mache seine Arbeit so spannend und interessant. (red, APA, 6. 12. 2019)