Einen internationalen Namen machte sich der studierte Biologe Kurt Mündl mit dem Kinofilm "Ein ganz alltägliches Monster – Die Stubenfliege".

Foto: ATV

Wien / St. Pölten – Der Regisseur und vielfach ausgezeichnete österreichische Dokumentarfilmer Kurt Mündl ist tot. Der 60-jährige Naturfilmemacher wurde in seinem Haus im niederösterreichischen Kirchstetten leblos aufgefunden, wie der ORF am späten Freitagabend meldete. Mündl erhielt für seine Filme wie "Die Stubenfliege" oder für viele ORF-Dokumentationen zahlreiche internationale Preise.

"Mit Professor Kurt Mündl verliert der ORF Niederösterreich einen exzellenten Gestalter und Produzenten, der mit seinen Filmen und Dokumentationen einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg des Landesstudios geleistet hat. Seine vielfach preisgekrönten Produktionen waren erstklassiges öffentlich-rechtliches Programm. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie", sagte der Landesdirektor des ORF Niederösterreich Norbert Gollinger.

Mit seinen preisgekrönten Produktionen habe er "wesentlichen Anteil daran, dass österreichisches Dokumentarfilmschaffen weltweit anerkannt wurde", hielt ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz fest.

"Ein großer Niederösterreicher"

Auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner meldete sich. "Mündl hat sich durch eine unglaubliche Sach- und Fachkenntnis, aber auch durch viel Hingabe und Liebe zum Detail ausgezeichnet. Er war ein großer Niederösterreicher mit einer tiefen Verbundenheit mit unserem Land", so die Landeshauptfrau.

Der 1959 in St. Pölten geborene Regisseur, Kameramann, Produzent und Buchautor von TV-Produktionen und Kinofilmen hat zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen erhalten. Einen internationalen Namen machte sich der studierte Biologe mit dem im Jahr 1994 gedrehten Kinofilm "Ein ganz alltägliches Monster – Die Stubenfliege". 2005 gestaltete Mündl im Dokumentarfilm "1955 Backstage" originales Material aus Wochenschauen zu einem teils bewegenden, teils skurrilen Zeitbild des Staatsvertragsjahres. Weitere Filme waren unter anderen "Der Ötztalmann und seine Welt" (2000), "Ein Igel namens Hogi" (2009), "Sisi ... und ich erzähle euch die Wahrheit" (2012), "Das Attentat – Sarajevo 1914" (2014) oder "Halali" (2017).

Für die ORF-Serie "Universum" drehte er insgesamt 38 Folgen. Mündl, dessen Produktionsfirma ihren Sitz in Kirchstetten hat, arbeitete auch für die TV-Stationen ZDF, NDR, Canal+, SVT oder Channel 4. Für den Privatsender ATV machte er die Natur-Doku-Reihe "ATV Kosmos". 2004 wurde Mündl der Berufstitel Professor verliehen. (APA, 7.12.2019)