Bild nicht mehr verfügbar.

Beat Feuz erledigte das Wesentliche seines Arbeitstages in 1:12,98 Minuten und damit so flott wie kein anderer seiner Kollegen.

Foto: Reuters/Erich Schlegel-USA TODAY Sports

Bild nicht mehr verfügbar.

Zweite Podestplatzierung für Vincent Kriechmayr in dieser Saison.

Foto: Reuters/Michael Madrid-USA TODAY Sports

Beaver Creek/Colorado – Österreichs Speedfahrer müssen weiter auf den ersten Weltcupsieg in der Abfahrt in Beaver Creek seit 2007 warten. Kugelverteidiger Beat Feuz gewann am Samstag mit 0,41 Sekunden Vorsprung vor Vincent Kriechmayr und dem Franzosen Johan Clarey, die vor Hannes Reichelt (0,43) ex aequo Zweite wurden.

Für den Schweizer Feuz war es der zwölfte Weltcupsieg seiner Karriere, der neunte in dieser Disziplin. Der Dritte des Auftaktrennens in Lake Louise landete damit zum 13. Mal in den vergangenen 15 Abfahrten auf dem Podest.

Hundertstel-Krimi um Podestplätze

Für Österreich schaute der erste Podestrang in der Abfahrt auf der "Birds of Prey" seit 2013 (Hannes Reichelt/2.) heraus. Der Salzburger verfehlte das Podest dieses Mal nur um zwei Hundertstel Sekunden, lag aber auch nur eine Hundertstel vor dem fünftplatzierten Norweger Adrian Smiseth Sejersted. Der bisher letzte ÖSV-Abfahrtssieg im einstigen "Wohnzimmer" von Hermann Maier ist durch Michael Walchhofer schon zwölf Jahre her.

Matthias Mayer verpatzte mit Startnummer eins das Rennen, behielt trotz Nullnummer (31.) aber die Führung im Gesamtweltcup, weil auch dem Südtiroler Dominik Paris ein Spitzenrang verwehrt blieb (11). Mayer liegt neun Punkte vor Kriechmayr und 17 vor Paris, in der Abfahrt ging Feuz vor Kriechmayr und dem deutschen Lake-Louise-Sieger Thomas Dreßen (Samstag 19.) in Führung.

Verkürzte Strecke

Feuz wiederholt seinen Vorjahressieg, auch 2018 hatte er auf verkürzter Strecke gewonnen. Wegen Windes im obersten Abschnitt fiel der Arbeitstag für die Abfahrer kürzer aus. "Ich bin kein Fan von verkürzten Abfahrten, aber das Flachstück ganz oben liegt anderen besser als mir", sagte der Schweizer. "Ich mag den aggressiven Kunstschnee sehr gerne, die Piste gefällt mir mit den technischen Passagen gut."

Kriechmayr beglich nach dem aus seiner Sicht verpatzten Super-G am Vortag (7.), über den er sich sehr ärgerte, seine Rechnung mit der "Birdy of Prey" und erklärte: "Heute habe ich versucht, mehr Gas zu geben." Es sei eine gute, aber nicht fehlerfreie Fahrt gewesen. "Im Mittelteil habe ich Fehler gemacht, der Rest war gut."

Der 39-jährige Reichelt gestand, nach den Leistungen in Lake Louise (29. und 19.) und dem einzigen Beaver-Creek-Training (32.) auch schon etwas an sich gezweifelt zu haben. "Ich bin im Training wie ein Skilehrer runtergefahren – in Schönheit gestorben. Da habe ich zu mir gesagt, entweder du fängst wieder zum Rennfahren an, oder du lässt es. Heute war ich zufrieden, ich habe mich am Limit bewegt."

Walder drittbester ÖSV-Athlet

Drittbester Österreicher wurde Christian Walder als 15., er erklärte "eine super Fahrt unten verhaut" zu haben. "Die Top Ten wären möglich gewesen, aber das nehme ich mit nach Gröden, die Form stimmt."

Super-G-Sieger Marco Odermatt kam erst als vorletzter Läufer mit Startnummer 62. Eine ähnliche Leistung wie am Vortag war in der Abfahrt vom jungen Schweizer aber noch nicht zu erwarten gewesen, er klassierte sich als 45. Im Riesentorlauf am Sonntag darf er allerdings wieder als Podestplatzanwärter gehandelt werden. (APA, red, 7.12.2019)

Weltcup-Abfahrt der Herren am Samstag in Beaver Creek:

1. Beat Feuz (SUI) 1:12,98
2. Vincent Kriechmayr (AUT) +0,41
. Johan Clarey (FRA) +0,41
4. Hannes Reichelt (AUT) +0,43
5. Adrian Smiseth Sejersted (NOR) +0,44
6. Ryan Cochran-Siegle (USA) +0,49
7. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) +0,64
. Dominik Schwaiger (GER) +0,64
9. Adrien Theaux (FRA) +0,87
. Kjetil Jansrud (NOR) +0,87
11. Dominik Paris (ITA) +0,88
. Matthieu Bailet (FRA) +0,88
13. Brodie Seger (CAN) +0,91
14. Mauro Caviezel (SUI) +0,95
15. Christian Walder (AUT) +0,96
16. Nils Allegre (FRA) +1,04
17. Steven Nyman (USA) +1,06
. Carlo Janka (SUI) +1,06
19. Thomas Dreßen (GER) +1,10
20. Alexander Köll (SWE) +1,17
21. Max Franz (AUT) +1,18
22. Jared Goldberg (USA) +1,23
23. Urs Kryenbühl (SUI) +1,32
24. Daniel Danklmaier (AUT) +1,33
25. Otmar Striedinger (AUT) +1,35
. Christopher Neumayer (AUT) +1,35

27. Maxence Muzaton (FRA) +1,39
28. Niels Hintermann (SUI) +1,43
29. Romed Baumann (GER) +1,46
. Nils Mani (SUI) +1,46
Weiter:
31. Matthias Mayer (AUT) +1,48

Gesamtwertung nach 6 Rennen:

1. Matthias Mayer (AUT) 221
2. Vincent Kriechmayr (AUT) 212

3. Dominik Paris (ITA) 204
4. Beat Feuz (SUI) 192
5. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 188
6. Marco Odermatt (SUI) 170
7. Mauro Caviezel (SUI) 163
8. Alexis Pinturault (FRA) 150
9. Thomas Dreßen (GER) 142
10. Kjetil Jansrud (NOR) 117
11. Henrik Kristoffersen (NOR) 113
12. Johan Clarey (FRA) 106

Abfahrt (2):

1. Beat Feuz (SUI) 160
2. Vincent Kriechmayr (AUT) 116
3. Thomas Dreßen (GER) 112
4. Dominik Paris (ITA) 104
5. Johan Clarey (FRA) 100
6. Carlo Janka (SUI) 74
7. Kjetil Jansrud (NOR) 61
8. Mauro Caviezel (SUI) 58
9. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 58
10. Adrien Theaux (FRA) 58
11. Hannes Reichelt (AUT) 52
12. Matthias Mayer (AUT) 45

Mannschaft Herren (6):

1. Schweiz 906
2. Österreich 771
3. Norwegen 628
4. Frankreich 616
5. Italien 402
6. USA 348
7. Deutschland 304
8. Slowenien 127
9. Schweden 110
10. Kanada 92