Das iPhone 11 Pro besitzt einen neuen Chip, und der muss regelmäßig wissen, wo die Nutzer gerade sind.

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Ein seltsames Verhalten ist iPhone-11-Besitzern in den vergangenen Wochen aufgefallen. Obwohl sie den Zugriff auf sämtliche Standortinformationen in den Systemeinstellungen deaktiviert haben, zeigt ihr Smartphone immer wieder an, dass exakt solche Daten regelmäßig abgefragt werden. Dies sorgte schnell für Spekulationen über die Hintergründe und zum Teil auch recht scharfer Kritik von Sicherheitsexperten. Nun bestätigt Apple dieses Verhalten, versucht aber gleichzeitig zu beruhigen – all das sei nämlich komplett harmlos.

Ursachen

Die regelmäßige Standortermittlung hänge mit der neuen Ultrabreitbandfunkschnittstelle (UWB) in der neuesten Generation von Apples Smartphones zusammen. Diese unterliege nämlich regulatorischen Vorschriften und sei insofern nicht überall zugelassen, betont der Hardwarehersteller. Also werde der dafür genutzt U1-Chip an verboten Orten automatisch deaktiviert – und dazu müsse man eben wissen, wo das Gerät gerade ist.

Apple versichert aber, dass dabei keinerlei Daten übermittelt werden. Die Abwicklung dieser Vorgänge erfolge also komplett lokal am Smartphone. Deaktivieren kann man diese Funktion aber natürlich nicht – immerhin geht es hier um die Einhaltung von Rechtsvorschriften.

Mangelnde Transparenz

Angesichts dessen verblüfft vor allem eines: Warum Apple diesen Umstand nicht einfach schon vorher öffentlich dokumentiert hat. Immerhin überrascht es nicht, dass sich früher oder später Nutzer Sorgen darüber machen, warum auf ihren Geräten immer wieder der Standort abgefragt wird – immerhin wirbt Apple gerne mit seinen Privacy-Versprechen. Zudem ist auch fraglich, wie weit es überhaupt sinnvoll ist, diese Information darzustellen, wenn die Nutzer ohnehin nichts damit anfangen können, und die Verarbeitung komplett lokal funktioniert.

Wenig Nutzung

Bislang wird der in iPhone 11, iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max verbaute Chip übrigens noch kaum genutzt. Lediglich beim Austausch von Dateien via Airdrop ist er derzeit behilflich. In Zukunft könnte er aber noch für weitere Aufgaben wie eine generelle Ortung innerhalb von Räumen zum Einsatz kommen. (red, 8.12.2019)