Gefälschte Uhren und Schuhe.

Foto: APA/BMF

Und gefälschte Jeans und Pullover.

Foto: APA/BMF

Und gefälschte Handtaschen und Gürtel.

Foto: APA/BMF

Und viele gefälschte Dinge auf einem Haufen.

Foto: APA/BMF

Wien – Gefälschte Designerartikel von Rolex-Uhren bis zu Hermès-Handtaschen im Originalwert von rund einer Million Euro hat der Wiener Zoll aus dem Verkehr gezogen. Die Beamten hatten Mitte November einen türkischen Reisebus gestoppt und waren im Laderaum auf die 570 Plagiate gestoßen. Während die Passagiere nichts von der Ladung wussten, drohen den drei Lenkern empfindliche Geld- und Haftstrafen.

Wie das Finanzministerium am Montag mitteilte, hatten die Beamten den Bus am 14. November auf der Ostautobahn (A4) bei der Simmeringer Haide aufgehalten und zu einer intensiveren Durchsuchung in die Kontrollhalle umgeleitet. Der Fernbus war nicht nur im Gepäckraum mit gefälschten Luxusartikeln vollgestopft, auch zwischen den Sitzreihen waren Waren gestapelt.

400 Kilogramm Lebensmittel

Die Passagiere auf dem Weg nach München hatten nicht weniger als 400 Kilogramm Lebensmittel, Milch- und Fleischprodukte sowie Honig, teils in Waben, sowie Nüsse und 1.000 Stück Zigaretten aus ihrer Heimat dabei. Die Speisen wurden vernichtet und an Ort und Stelle Strafen in Höhe von insgesamt 4.000 Euro verhängt. Allerdings dürften die Reisenden nichts von der weit wertvolleren Ladung gewusst haben.

Im Gepäckraum fanden die Zöllner unter anderem 91 nachgemachte Winterjacken der italienischen Marke Moncler, 14 falsche Rolex-Uhren und elf Handtaschen, die eben nicht von Gucci, Hermès oder Louis Vuitton gefertigt wurden. Weiters waren 104 gefälschte Jeans von Dsquared 2, Armani und Versace sowie 93 gefälschte Pullover von D&G, LV Supreme und Gucci an Bord. Im Original wären die Produkte rund eine Million Euro wert.

Drei Finanzstrafverfahren wegen Schmuggels

Gegen zwei 47-Jährige und den 58-jährigen Fahrer wurden Finanzstrafverfahren wegen Schmuggels eröffnet. Letzterer wurde der Polizei übergeben, da er bereits zur Fahndung ausgeschrieben war, sagte Johannes Pasquali, Sprecher des Finanzministeriums. Den drei Türken drohen hohe Geldstrafen, die erst nach Abschluss der laufenden Ermittlungen feststehen werden. Grundsätzlich sei Schmuggel mit dem Doppelten des entfallenden Abgabenbetrags zu ahnden – bei einer Million Euro wären das 400.000 Euro. Weiters stehen Haftstrafen zwischen zwei und vier Jahren im Raum, die Rechteinhaber der Luxusmarken könnten die Waren zudem der Vernichtung durch den Zoll freigeben oder ebenfalls ein Verfahren gegen die Verdächtigen eröffnen.

Laut Finanz betragen die Umsatzeinbußen aufgrund von Fälschungen im Bereich von Bekleidung und Schuhen allein in Österreich 587 Millionen Euro jährlich. Kunden sollten auf die Herkunft der Produkte achten und auf seriöse Quellen vertrauen. (APA, 9.12.2019)