Daniel Spoerri: "Mein ‚bestes Stück‘ ist eigentlich immer das, mit dem ich gerade arbeite."

Foto: Nathan Murrell

"Was mein ‚bestes Stück‘ ist? Ich habe nicht dieses eine ‚beste Stück‘. Als Kind habe ich mich oft gefragt: ‚Warum gibt es auf der Welt nicht nur eine Seife?‘ Es existieren so unglaublich viele Seifen. Oder Äpfel. Wir haben nicht nur eine Sorte Äpfel.

Mit Steinchen und Tierchen in den Hosentaschen hat dann irgendwann meine Sammelleidenschaft begonnen, und ich hortete alles Mögliche. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte habe ich tausende Gegenstände zusammengesammelt. Die meisten stammen von irgendwelchen Flohmärkten.

Da wären Porzellanpuppenköpfe, getrocknete Frösche, eine Kiste voller Plastikaugen oder bunte Pfauenfedern. Ich sammle auch Stöcke oder gebrauchte Espressokannen, alle möglichen Dinge, die andere Menschen weggeworfen haben.

Mit diesen Gegenständen arbeite ich. Insofern ist mein ‚bestes Stück‘ also eigentlich immer das, mit dem ich gerade arbeite. Jedes meiner Stücke ist dann für ein paar Sekunden das Beste." (Michael Hausenblas, RONDO, 13.12.2019)