IT-Riese Apple hat nun in seinen Online-Stores den neuen Mac Pro zur Bestellung freigegeben. Im österreichischen Store sind bereits alle Optionen bis auf die zukünftige Auswahl von 8 TB SSD-Speicher verfügbar.

Wer die Workstation in ihrer vollen Ausbaustufe sein Eigen nennen will, muss tief in die Tasche greifen. Denn dann kostet sie 62.419 Euro.

Opulente Konfiguration

Die dafür gebotene Hardware ist freilich opulent und könnte sogar – Achtung: Insiderwitz – ausreichen, um Playerunknown's Battlegrounds flüssig spielen zu können. Als Rechenherz dient dann eine Intel-Xeon-CPU (es dürfte sich um den W-3175X handeln), die mit 28 Kernen operiert, die im Turboboost auf bis zu 4,4 GHz takten können. Dazu gesellen sich stolze 1,5 TB an DDR4-ECC-RAM, gegliedert in zwölf Riegel à 128 GB.

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Die wahrscheinlich teuerste Käsereibe der Welt kann nun bestellt werden.
Foto: Reuters

Zur Speicherung von Betriebssystem, Programmen und anderen Inhalten steht dann außerdem eine vier Terabyte große Solid State Disk zur Verfügung. Und auch die Grafikpower kann sich sehen lassen. Und zwar in Form von gleich zwei Radeon-Pro-Vega-2-Duo-Karten, die vereint über vier GPUs sowie 128 GB Video-RAM verfügen. Sie belegen beachtlichen Platz und gehen jeweils über vier Slots, weil eine von Apple entwickelte Lösung für passive Kühlung zum Einsatz kommt.

Teil des Pakets ist weiters eine Apple Afterburner Card. Dieses mysteriöse Stück Hardware soll speziell die Be- und Verarbeitung von sehr hochauflösendem Videomaterial deutlich beschleunigen. Und im Preis inbegriffen sind auch 480 Euro für das Gehäuse in "Käsereibenoptik" mit zusätzlichen Rollen. Nicht eingerechnet sind Zusatzanschaffungen wie das Magic Trackpad 2 oder die Video- und Musikbearbeitungstools Final Cut Pro X und Logic Pro X.

Rechenspiel

Ob der Preis angemessen ist, lässt sich schwer schätzen. Klar ist, dass es sich um Rechner für den professionellen Einsatz handelt. Verwendet werden Geräte wie diese etwa in der Filmbranche, wenn es etwa um 3D-Animationen oder Nachbearbeitung auf Kinoniveau geht. In der Mindestausführung kostet der Mac Pro bereits 6.500 Euro.

Ein Blick auf den neuen MacPro von MKBHD.
Marques Brownlee

Eine Aufrechnung der Komponentenpreise gestaltet sich schwierig, auch weil Apple die konkreten Komponenten in seinem Shop nicht aufführt. Einzig der Prozessor lässt sich über die gegebenen Informationen identifizieren. Der Xeon W-3175X wird aktuell um etwa 3.300 Euro gehandelt. Für 1,5 TB an servertauglichem DDR4-ECC-Speicher zahlt man am freien Markt rund 20.000 Euro, wenn man als Referenz zehn 128-GB-Riegel von Samsung heranzieht, die mit 2.666 MHz laufen.

In der Maximalausführung ist der Mac Pro ein Werkzeug für Filmfirmen und andere Unternehmen, die professionell mit Videos und 3D-Animationen arbeiten.
Foto: Screenshot

Eine Profi-SSD (M.2, NVMe) von Intel, die DC P4501 mit vier TB, geht für etwa 2.400 Euro über den Ladentisch. Die Afterburner-Karte kommt, so Apples Angebot, auf 2.400 Euro. Für das Grafikkartenupgrade von der Radeon Pro 580X in der Mindestausführung zu den zwei Pro-Vega-2-Duo-Modellen verrechnet Apple 12.960 Euro oder auch 6.480 Euro je Karte.

Zum Vergleich: Eine Karte des letzten Profi-Topmodells von AMD, die Radeon Pro Vega SSG von 2017, schlägt derzeit noch mit etwa 5.500 Euro zu Buche. Der Grundpreis für die Radeon Pro 580X ist nicht schätzbar, weil diese bislang nicht im Einzelhandel verkauft, sondern nur in Apple-Rechnern verbaut wird. Nicht zu vergessen ist auch die beiliegende Magic Mouse 2, die Apple einzeln für 99 Euro veräußert.

Exklusive der Basiskarte und der Kosten für das Gehäuse ergibt sich damit eine Summe von 42.059 Euro. Aufgrund der bereits erwähnten Unschärfen und der Tatsache, dass Apple eher nicht zu Endverbraucherpreisen kauft und auch weitere Kosten wie Logistik, Marketing oder Support nicht berücksichtigt sind, ist das allerdings nur als sehr grobe Annäherung zu verstehen. (gpi, 11.12.2019)