"Wir haben nicht einmal über Wahlen gesprochen", sagt der russische Außenminister Sergej Lawrow nach einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump hinter verschlossenen Türen.

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Washington – Die US-Regierung und der russische Außenminister Sergej Lawrow haben sich mit ihrer Darstellung eines Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und Lawrow widersprochen: Während das Weiße Haus anschließend erklärte, Trump habe Moskau dabei vor einer russischen Einmischung in die US-Präsidentschaftswahl gewarnt, sagte Lawrow, das Thema Wahlbeeinflussung sei überhaupt nicht angesprochen worden.

Das Treffen fand am Dienstag im Weißen Haus hinter verschlossenen Türen statt. Das Weiße Haus erklärte, Trump habe Lawrow vor "jedem russischen Versuch einer Einmischung in die Wahlen der USA gewarnt". Lawrow wies die Angaben des Weißen Hauses kurz darauf bei einer Pressekonferenz zurück. Das Thema Einmischung in Wahlen sei gar nicht zur Sprache gekommen: "Wir haben nicht einmal über Wahlen gesprochen."

Hackerangriffe bei letzter Wahl

Die US-Geheimdienste gehen davon aus, dass Russland hinter verdeckten Online-Eingriffen in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 steckte. Die von den US-Behörden untersuchten Interventionen durch Hackerangriffe und Verbreitung manipulativer Botschaften in den Onlinenetzwerken kamen Trump zugute und schadeten seiner Rivalin Hillary Clinton.

Der US-Sonderermittler Robert Mueller untersuchte fast zwei Jahre lag die mutmaßlichen russischen Eingriffe und auch diverse Kontakte zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland. Er fand aber keine ausreichenden Belege für illegale Geheimabsprachen.

Trump hat den mutmaßlichen russischen Einfluss auf die Wahl 2016 wiederholt kleingeredet oder geleugnet. Er hängt vielmehr einer widerlegten Verschwörungstheorie an, wonach sich die Ukraine damals zugunsten der US-Demokraten in die Wahl eingemischt habe. (APA, 11.12.2019)