Wien – Am Mittwochabend wird im Wiener Rathaus der Karl-Renner-Publizistikpreis vergeben, dieser Preis wird vom Österreichischen Journalistenclub (ÖJC) organisiert. Also von jenem Club, der auch den Claus-Gatterer-Preis auslobt. Diesen Preis hat wie berichtet der Tiroler Blogger Markus Wilhelm dieses Jahr abgelehnt. Wilhelm warf dem Verein unter anderem vor, er betreibe die von ihm verliehenen Auszeichnungen als Geschäftsmodell, indem er den Sponsoren ein Vielfaches des Preisgelds in Rechnung stelle.

Mittwochabend hätte auch ein Text der Journalistin Eja Kapeller ausgezeichnet werden sollen, schreibt sie auf Twitter. Wegen Ungereimtheiten habe sie den Preis abgelehnt.

Kapeller bezieht sich dabei auf einen "Dossier"-Bericht, die Rechercheplattform hat sich die Finanzierung des Preises und die Einnahmen und Ausgaben näher angeschaut. Laut "Dossier" hat der ÖJC zuletzt 7.800 Euro kassiert, Preisgeld bekommen die Gewinner keines. "Weil nichts übrigbleibt", begründet das ÖJC-Präsident Fred Turnheim gegenüber "Dossier". Die Ausgaben würden die Einnahmen bei weitem übersteigen, erklärt der langjährige Vorsitzende des Journalistenclubs.

Dossier.at listet auf auf, welche Unternehmen Mitgliedsbeiträge für den Renner-Preis an den ÖJC zahlen und wofür der ÖJC nach eigenen Angaben Geld ausgibt. Demnach würden die Blumen für die Veranstaltung 455 Euro kosten, "Statuetten inklusive Urheberrecht, Produktion, Beklebung" seien mit 5.000 Euro veranschlagt, rund 1.800 Euro würde das Porto für Postversand ausmachen. Mehr dazu lesen Sie hier auf Dossier.at. (red, 11.12.2019)