Die Forscher haben einen Frosch in der Leitung.
Foto: Marta Yebra Alvarez

Um Froschpopulationen zu überwachen, bieten sich akustische Methoden an – immerhin handelt es sich um kleine Amphibien mit großer Stimme. Traditionellerweise müssen sich Forscher dafür in die Nähe der Frösche begeben, was Zeit, Aufwand und Geld kostet. Außerdem kann die Präsenz dubioser Riesen-Zweibeiner das Verhalten der Tiere beeinflussen und damit die Ergebnisse verzerren. Australische Forscher haben daher eine Alternative entwickelt: das "FrogPhone".

Dabei handelt es sich um ein Gerät, das – wasserdicht verpackt – in der Nähe einer Froschkolonie aufgestellt oder auch auf ein Floß gesetzt wird und von dort nach Bedarf Daten liefert. In seinen Funktionen ist es an ein Handy angelehnt: Zum einen überträgt es die Rufe der Frösche (aus einer Entfernung von bis zu 150 Metern), zum anderen kann es auch SMS versenden. Sobald ein Forscher über sein Handy das FrogPhone anwählt, aktiviert das Gerät seine Sensoren und übermittelt die Daten zu Wasser- und Lufttemperatur via Text. Drei Sekunden nach Anruf ist es schon bereit. Die Energieversorgung läuft über Solarzellen, die eine Batterie speisen.

Ausbaufähig

Entwickelt wurde das Gerät von einem Team um Adrian Garrido Sanchis von der University of New South Wales, ein erster Testlauf im Raum Canberra zwischen August 2017 und März 2018 verlief erfolgreich. Konstantes Monitoring der dortigen Froschkolonie wäre ohne das FrogPhone mit erheblich mehr Aufwand verbunden gewesen.

Dass der Testlauf in einer Metropolregion stattfand, ist allerdings kein Zufall: Ein Nachteil des Systems ist, dass es mit 3G/4G-Technologie läuft und daher nur dort funktioniert, wo es ein entsprechendes Netz zur Verfügung hat. Für die Zukunft überlegen die Forscher deshalb eine Weiterentwicklung, die zur Kommunikation via Satellit fähig ist – immerhin leben nicht alle Frösche in der Nähe von Siedlungsgebieten. Außerdem kann sich Garrido Sanchis vorstellen, die Methode auch auf andere Tiere anzuwenden, die charakteristische Laute von sich geben – etwa Insekten oder Säugetiere. (red, 11. 12. 2019)