Kunden können den Hektar-Nektar-Honig abonnieren. Pro Abo, so das Versprechen, werden 3.000 Bienen zusätzlich gezüchtet.

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Die Wiener Brüder Mark und Martin Poreda haben 2013 ihr Unternehmen Kununu verkauft und widmen sich seither dem Bienenschutz. Ganz im Stil der Start-up-Kultur tun sie das nicht als Aktivisten, Imker oder ehrenamtliche Mitarbeiter, sondern mit einem neuen Unternehmen. "Hektar Nektar" sollte ursprünglich ein Online-Marktplatz für Bienenvölker und Imkerzubehör werden. Die Poredas haben sich aber ein hohes Ziel gesteckt: In zehn Jahren wollen sie mit Hektar Nektar die Bienenpopulation in Österreich und Deutschland um zehn Prozent erhöhen.

Pro Abo 3.000 neue Bienen

Bisher haben sie das vor allem über Partnerschaften mit Unternehmen gemacht, über die neue Imker gefördert werden. 100 Firmen haben so etwa 200 Imker finanziert. Jetzt will Hektar Nektar aber auch Privatpersonen in das Bienenschutzprogramm einbinden. Und zwar über den Verkauf von Honig. Aber natürlich wieder mit einem Konzept aus der digitalen Geschäftswelt: Kunden können den Hektar-Nektar-Honig abonnieren. Pro Abo, so das Versprechen, werden 3.000 Bienen zusätzlich gezüchtet.

Die Wiener Brüder Mark und Martin Poreda.
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"Je nach ausgewähltem Abo gibt es dann übers Jahr bis zu 1,5 Kilogramm Honig aus kontrollierter regionaler und rückverfolgbarer Ernte. Wer selbst keinen Honig mag, kann das Abo auch als Präsent mit Sinn verschenken", erklärt Martin Poreda.

Ziel: 5.000 Abos im Jahr

In einem Jahr hoffen die Unternehmer 5.000 Abonnenten zu finden, die mit ihrem Beitrag die Züchtung von fünf Millionen Bienen fördern würden. "Das Bienensterben ist ein sehr emotionales Thema, das in den letzten Jahren auch große mediale Aufmerksamkeit erfahren hat. Schließlich ist die Bestäubung von Nutzpflanzen unsere Lebensgrundlage. Je mehr Personen davon erfahren, wie einfach es eigentlich ist, seinen eigenen Teil zum Bienenschutz beizutragen, umso besser für die Sache und umso besser für unsere Umwelt", so Poreda.

Hektar Nektar wurde 2017 gegründet und hat sich mit dem Deutschen Bauernverlag einen Großinvestor geangelt. Der Verlag hält mittlerweile mehr als ein Drittel der Firmenanteile und hat zweimal einen sechsstelligen Eurobetrag in das Jungunternehmen gesteckt. (Sara Grasel, 12.12.2019)