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Für FPÖ-Chef Norbert Hofer kann es durchaus sein, dass Angelika Mlinar als slowenische Ministerin "auch gegen die Interessen von Österreich zu entscheiden hat".

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Wien – FPÖ-Chef Norbert Hofer hat sich gegen eine Doppelstaatsbürgerschaft für die als slowenische Kohäsionsministerin vorgeschlagene frühere Neos-Europaabgeordnete Angelika Mlinar augesprochen. "Eine Doppelstaatsbürgerschaft kann nur dann gewährt werden, wenn dies im Interesse der Republik Österreich liegt. Ich sehe dieses Interesse nicht", teilte Hofer am Mittwoch mit.

"Ich gratuliere Frau Mlinar, wenn sie Ministerin in Slowenien wird", wird Hofer zitiert. Außerdem könne es durchaus sein, dass sie "in dieser Funktion im Interesse Sloweniens auch gegen die Interessen von Österreich zu entscheiden hat". Rein rechtlich liege die Entscheidung über die Gewährung eines Doppelpasses bei der Stadt Wien.

Mlinar ist am Dienstag von der liberalen Partei von Alenka Bratušek (SAB) offiziell als Ministerin vorgeschlagen worden. Sie soll im außerordentlichen Verfahren per Beschluss der slowenischen Regierung eingebürgert werden. Die Voraussetzung dafür bringt die Kärntner Slowenin, die mehrere Jahre in Slowenien gelebt hat und dort auch als Unternehmerin tätig war, offenbar mit.

Bei der Europawahl im Mai war Mlinar als Spitzenkandidatin der Partei von Ex-Ministerpräsidentin Bratušek angetreten. Mit vier Prozent verfehlte die kleinste liberale Partei das Ziel, einen von acht slowenischen EU-Abgeordneten zu stellen, klar. Mlinar erhielt dabei 14.560 Vorzugsstimmen, was fast 80 Prozent aller SAB-Stimmen entsprach. (APA, 11.12.2019)