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Nach Protest in sozialen Netzwerken und Kritik der Datenschutzbehörde rückte die Supermarktkette wieder von ihrem Vorhaben ab.

Foto: Getty Images

Es gibt Ideen, die erscheinen zuerst gut, stellen sich aber bei einem zweiten Blick als Unsinn heraus. Und es gibt Ideen, bei denen sollten eigentlich sofort die Alarmglocken klingeln. Eine solche wurde kürzlich im Management der niederländischen Supermarktkette Albert Heijn geboren.

Dort hatte man sich etwas für die Anschaffung neuer Dienstkleidung überlegt. Um diese mit guter Passform herstellen lassen zu können, rief man die eigenen Mitarbeiter dazu auf, Fotos von sich in Unterwäsche anzufertigen und per App hochzuladen, berichtet Pressetext.

Datenschutzbehörde griff ein

Das Vorhaben, das man an einem Standort in Nijmegen testete, wurde medial bekannt und sorgte für einige Aufregung in sozialen Medien. Auch die Datenschutzbehörde schaltete sich ein. Die Autoriteit Persoonsgegevens kam zu einer ähnlichen Auffassung wie viele Kritiker. Die Fotoinitiative sei ein Verstoß gegen den Datenschutz. Man frage sich, wie es dieses Vorhaben überhaupt bis zu einem Testlauf gebracht habe.

Albert Heijn hielt fest, dass die Mitarbeiter die Fotos freiwillig hochladen würden und nicht dazu gezwungen seien, stellte aber die umstrittene Initiative dennoch ein. Ein vom "NRC Handelsblad" befragter Mitarbeiter der Testfiliale hatte auch zu Protokoll gegeben, dass die Fotoaufnahmen auf Anweisung des Filialleiters gemacht wurden, der implizit mit Entlassung gedroht habe, da man ohne die Aufnahmen keine passende Arbeitskleidung bekomme. (red, 12.12.2019)