Auf Flughäfen werden Blitze besonders ungern gesehen.
Foto: GCH AVIATION

München – Ein europäisches Forschungskonsortium will Lasertechnologie für eine neue Form von Blitzableitern einsetzen. Das Gerät, das einen Laserstrahl mit einer Leistung von 600 Gigawatt erzeugt, wurde nun in Unterföhring bei München vorgestellt. Entwickelt wurde die Technologie von Trumpf Scientific Lasers, einem von sieben Projektpartnern.

Die Grundidee dahinter ist, mit einem starken Laser in der Luft einen Plasmakanal zu erzeugen, der Elektrizität sehr gut leitet. Ein Blitz folgt damit dem Strahl und kann so zu einem bereitstehenden klassischen Blitzableiter geführt und unschädlich gemacht werden. Interessant könnte die Technik beispielsweise für Flughäfen sein, damit diese auch während Gewittern den Betrieb aufrecht erhalten können, oder um besonders sensible Objekte wie Raketenabschussrampen vor Blitzschlägen zu schützen, sagte der Geschäftsführer von Trumpf Scientific Lasers, Knut Michel.

Zunächst wird der Laser in Frankreich in einer Halle getestet, ab Sommer 2020 soll die Technologie dann in der Schweiz an echten Gewitterwolken erprobt werden. Sollten diese Tests erfolgreich sein, wird es nach Einschätzung von Michel aber noch rund zehn Jahre dauern, bis das System serienmäßig einsatzfähig sein könnte. Die Kosten für eines der fertigen Geräte schätzt er auf einen zweistelligen Millionenbetrag. (APA, red, 12. 12. 2019)