Jakob Baran vom VSBÖ rechnet mit tausenden Demoteilnehmern.

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Wien – Seit Inkrafttreten des Rauchverbots am 1. November habe man nun 3.981 Kontrollen durchgeführt, heißt es vom Marktamt, bei 67 davon wurde im Betrieb, in einem Zelt oder in einem untervermieteten Hinterzimmer geraucht.

Und mindestens seitdem laufen die Shisha-Bar-Betreiber Sturm dagegen. Die Beschwerden beim Verfassungsgerichtshof wurden zwar abgeschmettert, doch man will weiterziehen: vor den Europäischen Gerichtshof und in die Löwelstraße. In Letzterer findet am Freitag ab 16.30 Uhr eine Demonstration statt – SPÖ, Grüne und Neos haben dort Büroräume.

500 bis 1.000 Teilnehmer meldete der Verband der Shisha-Bar-Betreiber Österreich (VSBÖ), die Vertretung der rund 500 Shisha-Lokale landesweit, laut Polizei an. VSBÖ-Obmann Jakob Baran rechnet aber mit "mehreren tausend" Teilnehmern. Er kündigt kostenloses Punschtrinken und Shisha-Rauchen sowie Überraschungsgäste aus Kunst und Comedy an.

Strache muss draußen bleiben

Nur eine Berufsgruppe sei unerwünscht: Politiker. "Für die wird es keine Bühne geben", sagt Baran. Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache war schon in der Vergangenheit auf Anti-Rauchverbot-Demos zugegen – er war Überraschungsredner bei einer rund 700 Menschen starken Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt vor zwei Wochen. Auf die Frage, ob man ihn wegschicken würde, meint Baran schlicht: "Er wird nicht kommen." Vielmehr gehe es um die Solidarität der Bevölkerung. Busweise soll auch aus den Bundesländern angereist werden.

Man will damit auf die prekäre Lage der Shisha-Bars aufmerksam machen, deren Geschäftsmodell mit dem absoluten Rauchverbot in der Gastronomie, das am 1. November in Kraft getreten war, obsolet wurde. 2.000 Mitarbeiter, die früher in Shisha-Lokalen arbeiteten, mussten laut Baran seit Inkrafttreten des Gesetzes abgemeldet werden. (elas, 12.12.2019)