Besucher des Aurora Basecamps könnten sich in einen Science-Fiction-Film versetzt fühlen. Dazu trägt zum einen die bizarre Lavalandschaft bei und zum anderen die drei geodätischen Glaskuppeln, die wie Raumstationen auf dem Mars anmuten. Sie sind allerdings Teil eines zutiefst irdischen Projekts: dem neuen Aurora Basecamps, zu finden in Hafnarfjörður auf Island. Es ist der weltweit erste Nordlicht-Stützpunkt und das erste Lern- und Ausbildungszentrum auf der Insel für Polarlichtjäger.

Foto: Aurora Basecamp

Die rund 150 Quadratmeter große Fläche der "Aurora Lounge" bildet das Herzstück des Basecamps. Im Inneren der Kuppel erfahren Gäste von Experten alles rund über die Aktivitäten des Lichtspiels am Beispiel von simulierten Nordlichtern. Dabei sind sie umgeben von rund sechs Glasröhren, die das Naturschauspiel auf wissenschaftliche Art simulieren – darin wird die Nachbildung der Gase und des Luftdrucks in der oberen Atmosphäre mit elektrischer Energie aufgeladen, um das Nordlicht in jenem chemischen Vorgang zu erzeugen. Der Prozess wird von einem Computer gesteuert und kontrolliert, der anhand von aktuellen Satelliteninformationen über die Dichte sowie die Geschwindigkeit des Solarwindes in Echtzeit die Aktivitäten des simulierten Nordlichts analysiert.

Foto: Aurora Basecamp

Zum Aurora Basecamp gehört ein eigens entworfener Dark Park: Mit einer speziellen Beleuchtung, die in Island einmalig ist, wie die Basecamp-Betreiber versichern, lernen die Gäste, wie sie am besten dem Naturspektakel auf die Spur kommen können. Außerdem soll so ihre Sehgewohnheit optimiert werden, indem sich ihre Augen langsam an die Dunkelheit während des Trainings gewöhnen. Wind- und kältegeschützt können die Gäste die Nordlichter aus der gläsernen Kuppel heraus beobachten – oder im Außenbereich des Basecamps. Dort haben Besucher ebenfalls die Möglichkeit, bei Lagerfeuerplätzen, auf Sitzbänken sowie in kleinen Schlupfwinkeln auf dem Basecamp alleine oder in Gesellschaft die Nordlichter im Stillen zu bewundern.

In der Natur sind die Nordlichter übrigens am besten zwischen August und April zu sehen. Die idealen Bedingungen dafür sind ein klarer Himmel und ein hoher Grad an Solaraktivität. (red, 13.12.2019)