Trainer Valerien Ismael: "Ich glaube, dass wir erst in ein paar Jahren begreifen werden, was wir da erreicht haben."

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Stürmer Marko Raguz: "Man muss schon auch sagen, dass es verdient ist, dass wir da oben stehen."

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Linz – Der LASK sieht sich nach dem Gruppensieg in der Europa League über dem Soll. Doch zu Ende soll die Reise noch nicht sein. "Wir haben herumgewirbelt in Europa. Jetzt werden wir uns erholen, dann wollen wir weiterwirbeln in Europa", sagte Trainer Valerien Ismael nach dem 3:0-Sieg über Sporting Lissabon am Donnerstag.

Der LASK entschied die Gruppe D mit 13 Punkten vor Sporting (12), PSV Eindhoven (8) und Rosenborg Trondheim (1) für sich. "Man muss schon auch sagen, dass es verdient ist, dass wir da oben stehen, auch wenn ein bisschen ein Glück auch dazugehört natürlich", meinte Stürmer Marko Raguz, der gegen Sporting in der Nachspielzeit das 3:0 besorgte.

"Souverän durch die Gruppenphase gegangen"

"Ich glaube, dass wir erst in ein paar Jahren begreifen werden, was wir da erreicht haben", ergänzte Ismael. "13 Punkte in einer Gruppe mit Sporting Lissabon und Eindhoven – und so souverän eigentlich durch die Gruppenphase gegangen", meinte der Franzose über den größten Europacup-Erfolg des LASK. Mit dem Gruppensieg habe man "Historisches geleistet", sagte Peter Michorl.

"Wir haben viele Spiele dabeigehabt, wo wir ans Limit gekommen sind, wo wir absolut unsere Leistung abgerufen haben. Da sieht man, dass einfach vieles möglich ist. Aber es sollte jetzt nicht zur Selbstverständlichkeit werden, dass wir solche Spiele immer gewinnen", sagte Kapitän Gernot Trauner.

Bei der Auslosung am Montag um 13 Uhr in Nyon sind die Athletiker jedenfalls gesetzt und können somit – wie Salzburg – im Sechzehntelfinale nicht auf einen anderen Gruppensieger sowie einen vier besten Gruppendritten der Champions League treffen. Mögliche Gegner im Februar sind etwa Wolfsburg mit Ex-LASK-Trainer Oliver Glasner, Eintracht Frankfurt mit Coach Adi Hütter, AS Roma, Wolverhampton, Getafe, FC Kopenhagen, Apoe Nikosia, FC Brügge, Olympiakos Piräus, die Glasgow Rangers, Schachtar Donezk oder Bayer Leverkusen.

Kein Wunschlos

"Es gibt keinen Wunsch", betonte Ismael, der den LASK im Sommer übernommen hat. "Ich glaube, wir sind schon über dem Soll, was wir erreicht haben. Wir werden uns freuen, wir werden das genießen." Michorl: "Im Sechzehntelfinale werden wir wieder der Außenseiter sein, aber im Fußball ist viel möglich. Wir werden natürlich versuchen, eine Runde weiterzukommen."

Der Mittelfeldregisseur hatte Trauner das 1:0 am Donnerstag mustergültig per Eckball serviert. "Die Standards kommen einfach gut. Wir überlegen uns einfach immer was", erklärte der Torschütze. "Es freut mich natürlich, dass ich wieder einmal ein Tor gemacht habe." Auch für ihn gebe es kein Wunschlos im Sechzehntelfinale: "Egal wer jetzt kommt – wir werden versuchen, dem Gegner das Leben so schwer wie möglich zu machen. Schauen wir einmal, gegen wen wir antreten dürfen."

Noch einmal im Mittelpunkt stand auf der Linzer Gugl Emanuel Pogatetz. Der Abwehrroutinier, langjährige Legionär in England, Deutschland, Russland und den USA sowie Ex-Teamspieler wurde vor der Partie verabschiedet und kam in der Schlussphase zu einem Kurzeinsatz. Nach der Herbstsaison wechselt der 36-Jährige zum FC Juniors in die zweite Liga.

"So sollte ein verdienter Spieler verabschiedet werden", hielt Ismael fest. "Ich habe ihm gesagt, er soll das genießen, weil er konnte entscheiden, wann es zu Ende ist. Ich hatte nicht diese Möglichkeit." Auch von den Kollegen gab es Lob für den Musterprofi, der dem Verein erhalten bleibt. "Er pusht die jungen Spieler, lässt nie locker, und das zeichnet auch seine Karriere aus", sagte Michorl. "Wir sind froh, dass wir ihm heute noch einen Sieg zum Abschied schenken konnten." (APA, 13.12.2019)