Verdiente als Chefin des KHM zuletzt 311.900 Euro im Jahr: Sabine Haag.

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Wien – 306.451,60 Euro verdiente der Bundeskanzler der Republik Österreich jeweils in den Jahren 2017 und 2018. Die meisten Spitzenkulturmanager des Landes kommen zwar in die Nähe dieser Summe, halten jedoch einen gewissen Respektabstand, wie der aktuelle Einkommensbericht über die Jahr 2017 und 2018 des Rechnungshofs zeigt. Einzige Ausnahme: KHM-Generaldirektorin Sabine Haag. Sie verdiente an der Spitze des KHM-Museumsverbands im vergangenen Jahr 311.900 Euro, 2017 waren es noch 293.400. Ihr kaufmännischer Geschäftsführer Paul Frey kam auf 223.600 Euro im Jahr 2018.

Auf Platz zwei landete Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder, dessen Gehalt 2017 mit 286.600 Euro und 2018 mit 292.600 Euro zu Buche schlug. Seine kaufmännische Leiterin Renate Landstetter, die am 1. April 2017 von der Finanzchefin zur Geschäftsführerin berufen wurde, kam 2018 auf 143.200 Euro Jahresgehalt.

Einen Spitzenplatz belegt auch Johanna Rachinger als Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek, auch wenn sie nicht an das Bundeskanzler-Gehalt herankommt: Sie verdiente laut dem Bericht im Jahr 2017 272.900 Euro im Jahr, 2018 stieg das Gehalt leicht auf 275.500 Euro. Ihr kaufmännischer Geschäftsführer Richard Starkel kam dabei lediglich auf 140.800 respektive 143.800 Euro.

Staatsoper nur Gesamtbetrag

Danach pendeln sich die Gehälter etwas ein: Wie viel der scheidende Staatsoperndirektor Dominique Meyer genau verdiente, geht aus dem anonymisierten Bericht nicht hervor. Da ihm mit Thomas W. Platzer ein männlicher Kollege als kaufmännischer Leiter zur Seite steht, wurde im Bericht nur ein Durchschnittsgehalt der beiden bekannt gegeben. Dieses belief sich 2017 auf 244.200 Euro, 2018 waren es 248.500 Euro. Die gleiche Situation herrscht im Technischen Museum vor, wo Gabriele Zuna-Kratky mit Karin Skarek ab 1. Juni 2017 eine kaufmännische Direktorin zur Seite gestellt wurde: Das erklärt wohl auch, warum das jeweilige Durchschnittsgehalt von 2017 (157.100 Euro) auf 213.400 Euro im Jahr 2018 anstieg. Zum Vergleich: 2016 kam Zuna-Kratky allein auf 303.500 Euro und war somit die Spitzenreiterin unter ihren Kollegen.

Einen Gehaltssprung von 227.200 Euro im Jahr 2017 auf 232.500 Euro im Jahr 2018 machte MAK-Generaldirektor Christoph Thun-Hohenstein, die kaufmännische Leiterin Teresa Mitterlehner-Marchesani erhielt 138.200 respektive 154.500 Euro im Folgejahr.

220.300 Euro am Burgtheater

Burgtheater-Direktorin Karin Bergmann, die im Herbst 2019 von Martin Kusej abgelöst wurde, verdiente im Jahr 2017 sowie 2018 jeweils 220.300 Euro, der kaufmännische Geschäftsführer Thomas Königstorfer verbuchte 173.700 respektive im Folgejahr 188.400 Euro. Von 202.600 Euro auf 217.400 Euro stieg das Jahreseinkommen von Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig. Sie und ihr Geschäftsführer Wolfgang Bergmann traten ihre Ämter Mitte Jänner 2017 an. An der Spitze des Naturhistorischen Museums verdienten Christian Köberl und sein Geschäftsführer jeweils durchschnittlich 204.100 Euro 2017 und 209.400 Euro im Jahr 2018.

Zwei Männer stehen mit Robert Meyer auf der künstlerischen und Christoph Ladstätter auf der kaufmännischen Seite an der Spitze der Volksoper. Die jeweiligen Durchschnittsgehälter betrugen dabei 190.400 Euro im Jahr 2017, im Jahr darauf waren es 193.600 Euro. Im mumok – Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig stehen zwei Frauen an der Spitze, weswegen das Gehalt der künstlerischen Direktorin Karola Kraus nicht separat ausgewiesen wurde. Durchschnittlich erhielten sie und ihre wirtschaftliche Geschäftsführerin Cornelia Lamprechter 167.900 Euro (2017) beziehungsweise im Jahr darauf 171.600 Euro.

Festspiele der Gehälter

Bleiben die beiden großen Sommerfestspiele: Dort besteht der Vorstand aus Markus Hinterhäuser als Intendant, Helga Rabl-Stadler als Präsidentin und Lukas Crepaz als kaufmännischem Geschäftsführer. Demnach erhielt Rabl-Stadler 2017 212.700 Euro und 2018 218.300 Euro, bei den Herren waren es durchschnittlich 235.100 Euro (2017) beziehungsweise 226.900 Euro im Jahr darauf. Bei den Bregenzer Festspielen legte die künstlerische Leiterin Elisabeth Sobotka von 2017 (194.800 Euro) auf 2018 ordentlich zu und verdiente 211.700 Euro, während ihr kaufmännischer Leiter Michael Diem 2017 120.300 Euro und 2018 124.800 Euro verbuchte. (APA, 13.12.2019)