Heinz-Christian und Philippa Strache zeigten beim "Pfötchenpunsch" vorerst kein Interesse an der DAÖ.

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Wien – Der aus der FPÖ ausgeschlossene Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache lässt sich seine weitere Zukunft offen. Den Vorsitz der Allianz für Österreich (DAÖ) möchte er jedenfalls nicht übernehmen, sagte Strache bei einer von seiner Frau veranstalteten Charity-Veranstaltung am Sonntag in Wien.

"Nein, den Vorsitz der DAÖ kann ich mir nicht vorstellen zu übernehmen", sagte Strache auf eine entsprechende Frage vor Journalisten. Das müsse ein anderes, nachhaltigeres Projekt sein, so der frühere Vizekanzler. Weiter wollte er sich zu seiner politischen Zukunft aber nicht äußern: "Jetzt genieße ich die Zeit als Parteifreier, dann werden wir weitersehen."

Straches Aussagen im Video.
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Philippa Strache bleibt vorerst "wilde Abgeordnete"

Die Gattin des früheren FPÖ-Chefs, Philippa Strache, hat sich nach eigenen Angaben noch nicht mit der Frage befasst, ob sie der DAÖ beitreten möchte. Sie sitzt, weil ebenfalls aus der FPÖ ausgeschlossen, derzeit als wilde Abgeordnete im Nationalrat. Gespräche mit der von drei Wiener FPÖ-Abgeordneten gegründeten DAÖ habe es noch nicht gegeben, sagte sie. Und: "Momentan fühle ich mich wohl als wilde Abgeordnete."

Eigentlicher Anlass des Auftritts war eine am Rand des Christkindlmarkts im Alten AKH in Wien organisierte Charity-Veranstaltung der früheren FPÖ-Tierschutzsprecherin ("Pfötchenpunsch"). Gekommen waren neben zahlreichen Kamerateams und Fotografen auch einige Dutzend Unterstützer der Straches.

Baron: "Strache soll Spitzenkandidat werden"

DAÖ-Gründer Karl Baron zeigte sich von der Absage Straches am Sonntag unbeeindruckt. "Dann wird das jemand anderer führen, wichtig ist, dass er Teil des Teams wird und der Spitzenkandidat wird", sagte Baron bei dem Punsch-Event am Sonntag.

Baron traf etwa 45 Minuten nach Strache ein und zeigte sich im Gespräch mit Journalisten "zuversichtlich", dass der frühere FPÖ-Chef seine Gruppierung bei der Wiener Gemeinderatswahl im kommenden Jahr unterstützen wird. Strache "wäre das ideale Zugpferd", sagte Baron. Ziel sei es, die FPÖ bei der Wahl zu überflügeln.

Am Sonntagabend im "ZiB 2"-Interview verkündete Baron, dass Strache ab Jänner fix bei der DAÖ dabei sei. Die Rolle des Parteiobmanns sei nie für Strache vorgesehen gewesen, sondern jene als Spitzenkandidat. Die Spitzenkandidatur hat der Ex-FPÖ-Chef nicht dezidiert ausgeschlossen. Das Parteiprogramm laute "Strache", sagt Baron. Was dieser die vergangenen 14 Jahre in der FPÖ verkörperte, bekomme man nun bei DAÖ.

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Kickl glaubt nicht an Erfolg der DAÖ

In der FPÖ sieht man die Gründung der DAÖ indes gelassen. FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl sagte zum "Kurier", er schätze das politische Gewicht der neu gegründeten Partei mit "null" ein. Selbst wenn Strache für die DAÖ antrete, werde das mit einem "Bauchfleck" enden, sagte er zu "Österreich". Von einer "Abspaltung" wollte er nichts wissen: Von einer solchen zu reden sei "die Übertreibung des Jahres". (APA, 15.12.2019)