Behindertenvertreter beanstandeten an der ÖBB-Kampagne, dass bestehende Vorurteile ausgenützt und verstärkt würden.

Foto: APA / Barbara Gindl

Wien – Die ÖBB ersetzt nach Kritik von Behindertenvertretern die Sujets ihrer Sicherheitskampagne "Pass auf dich auf". Dabei wurden Bilder von Menschen mit Behinderungen eingesetzt, um Jugendliche vor Gefahren auf Bahnhöfen zu warnen. Laut einer ÖBB-Aussendung habe es nie die Intention gegeben, Menschen mit Behinderung zu diskriminieren.

Die Organisation Selbstbestimmt Leben Österreich (SLIÖ) hatte gemeinsam mit vielen Organisationen von Menschen mit Behinderungen kritisiert, dass die Kampagne "bestehende Vorurteile ausnützt und verstärkt".

Umstellung läuft

Die Umstellung ist online bereits erfolgt. Der Austausch der Plakate auf allen über 1.000 Bahnhöfen findet laut ÖBB bis zum 23. Dezember statt.

Behindertenvertreter begrüßten den Schritt. "Durch den gemeinsamen Widerstand von Menschen mit Behinderungen hat bei den Verantwortlichen der ÖBB ein Aufbrechen der 'Barrieren in den Köpfen' begonnen", erklärte die SLIÖ in einer Aussendung.

Für die Fotos waren jugendliche Models ohne Behinderung fotografiert worden, bei den Kampagnensujets handelte es sich um Montagen. Zu sehen war etwa eine junge Frau mit Beinprothese, eine mit schweren Verbrennungen oder ein junger Mann, der im Rollstuhl sitzt. (APA, 16.12.2019)