Schwer lastet der Erfolg auf Stormzys Schultern. Wenigstens beschwert ihn keine Kleidung zusätzlich.

Foto: Atlantic Records UK

Stormzy – Heavy is the Head

Bei seinem Landsmann, einem anderen großen Rapper, hat sich der sympathische Stormzy seinen Albumtitel leicht modifiziert abgeschaut. "Uneasy lies the head that wears a crown" hieß es schon bei MC Shakespeare in Henry IV. Das Königsein ist seither nicht leichter geworden, aber einer muss es ja machen. Stormzy ergreift mit seinem zweiten Album nicht nur das Grime-Zepter, er greift auch nach dem Mainstream, ohne Kompromisse bei der Qualität seiner Musik zu machen. Man ist nicht mal böse, dass Ed Sheeran als Gast dabei ist. Ein Album über alle Aspekte des Erfolgs, voller exquisiter Raps.

Stormzy

Kaytranada – Bubba

Wäre Louis Kevin Celestin in unseren Breiten geboren, würde sein Künstlername wohl Sanftpfote heißen. Kaum jemand produziert geschmeidigere Beats als Kaytranada. Dieser schraubte die Erwartungen bei seinem ersten Album 99,9% mit seinen schwerbeliebten Remixes gewaltig in die Höhe, lieferte mit dem Debüt dann auch richtig ab und ließ sich nun drei Jahre Zeit. Auch Bubba, das keine Single-Sammlung, sondern ein Album im klassischen Sinne ist (Durchhören!), ist ausgezeichnet geworden. Ein Weihnachtsgeschenk für bassverliebte Ohren, die nichts gegen Soul und Funk 2.0 haben.

KaytranadaVEVO

TNGHT – II

Wenn man’s 2012 irgendwo bellen gehört hat, handelte es sich entweder um einen Hund oder um eine TNGHT-Nummer. Das damals in den Himmel gehypte Projekt der beiden Produzenten Hudson Mohawke und Lunice hat den Trendsettern die Socken ausgezogen und dann allen anderen auch. Danach klang kurz jede Musik, die im Club funktionieren sollte, wie die selbstbetitelte EP der beiden Basshengste. Sieben Jahre später ergibt sich die paradoxe Situation, dass TNGHT hinter ihre Nachahmer zurückgefallen sind und nun so klingen wie jene, die sie imitiert haben. Blöd gelaufen. Wuff!

TNGHT

(abs, 17.12.2019)