Sissi und Franz, wie wir sie kennen – nun wurden die beiden in den Himmel erhoben.
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Wien/Paris – Na bitte, kein Starry McStarface. Die Internationale Astronomische Union (IAU) hat bekannt gegeben, welche Namen für Sterne und Exoplaneten im Rahmen ihrer Aktion "NameExoWorlds" gewählt wurden. In jedem der 112 Teilnehmerländer durfte jeweils ein Paar von Himmelskörpern von der Öffentlichkeit benannt werden.

Und die österreichischen Teilnehmer haben sich für Franz und Sissi entschieden, in Erinnerung an das einstige Kaiserpaar. Oder vielleicht auch – man beachte die inoffizielle Sissi-Schreibweise mit Doppel-s – an deren Darsteller Karlheinz Böhm und Romy Schneider aus den "Sissi"-Filmen der 1950er Jahre. Die nostalgisch verklärte Ära der Monarchie in diesen Filmen wird gerne auch als "Backhendlzeit" bezeichnet.

Das kaiserlich-österreichische Paar

Zu finden ist das kaiserliche Paar in 731 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Herkules. Franz, vormals HAT-P-14, ist ein weiß-gelber Zwergstern, der von einem Planeten mit der geschätzt 3,44-fachen Masse von Jupiter umkreist wird – der kolossalen Sissi alias HAT-P-14 b. Entdeckt wurde der Gasriese im Jahr 2010.

Und das kosmische Paar steht sich durchaus nahe: Sissi kreist mit einem Abstand von nur etwa 0,06 Astronomischen Einheiten um ihren Franz (eine AE entspricht dem Abstand zwischen Erde und Sonne) und braucht für einen Orbit ganze 4,6 Tage. Damit fällt der Planet in eine Kategorie, die es in unserem Sonnensystem nicht gibt, die draußen in der Galaxis aber schon häufig vorgefunden wurde: "Heiße Jupiter" kreisen anders als unsere Gasriesen so eng um ihre Sterne, dass sie von diesen auf höllische Temperaturen aufgeheizt werden.

Im Überblick

Im Rahmen der Kampagne anlässlich des 100-jährigen IAU-Bestehens gingen weltweit rund 360.000 Namensvorschläge mit Lokalkolorit ein. An den Abstimmungen beteiligten sich dann ungefähr 420.000 Menschen, berichtet die Organisation. In Österreich wurden 392 Namensvorschläge eingereicht, die dann von einem Expertenkomitee auf eine Shortlist reduziert und zur Abstimmung vorgelegt wurden. Schlussendlich stimmten 242 Teilnehmer ab. (jdo, APA, 17. 12. 2019)