Das Unternehmen wurde in seiner jetzigen Form 2005 gegründet. Nun schließt es zumindest vorübergehend die Pforten.

Foto: Güssinger Beverages & Mineralwater GmbH

Eisenstadt – Der burgenländische Mineralwasserabfüller Güssinger (Güssinger Beverages & Mineralwater GmbH) ist insolvent. Beim Landesgericht Eisenstadt wurde am Donnerstag ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt, wie Creditreform und KSV 1870 mitteilten. Eine Fortführung des Unternehmens wird beabsichtigt. Allerdings soll der Betrieb zunächst geschlossen werden, um unter anderem den Maschinenpark zu erneuern.

Betroffen von der Insolvenz sind den Kreditschutzverbänden KSV, Creditreform und AKV zufolge 17 Mitarbeiter und 120 Gläubiger, davon entfallen 23 auf Dienstnehmerforderungen. Die Passiva werden mit rund 2,08 Millionen Euro angegeben. Die Aktiva sind laut KSV "ziffernmäßig nicht bekannt", es gibt "lediglich einen veralteten Maschinenpark". Die Aktiva bestünden nur noch aus dem Anlagenvermögen, Vorräte seien kaum noch vorhanden, bekräftigte der AKV.

Hofer drückte Stopptaste

Begründet wird die Insolvenz unter anderem mit einem veralteten Maschinenpark sowie einem erheblichen Investitionsstau und dem "Ausfall eines Hauptkunden" beziehungsweise der "Preisgestaltung des Hauptkunden", der laut KSV für 80 Prozent des Umsatzes verantwortlich war. Mitte Juli hatte der Lebensmitteldiskonter Hofer einen Lieferstopp verhängt. Das habe zu massiven wirtschaftlichen Verlusten geführt. Die Hausbanken hätten Kreditlinien fälliggestellt, dadurch fehle es an Liquidität.

Im Insolvenzantrag heißt es: Die Eignung des früheren Geschäftsführers "muss angezweifelt werden". Begründet wird das mit den Verlusten, die aus dem Hofer-Auftrag resultierten. Zudem sei die Buchhaltung nicht ordnungsgemäß aufgesetzt. Nach dem Wechsel der Geschäftsführung sei es nicht möglich gewesen, "ein vernünftige Fortführung des Unternehmens darzustellen".

Kurzfristige Schließung

Das Unternehmen soll weitergeführt werden. Die benötigten Geldmittel sollen aber erst im Jänner 2020 fließen. Deshalb solle das Unternehmen kurzfristig geschlossen werden, um den Maschinenpark zu erneuern. Danach soll der Betrieb wiederaufgenommen werden.

Den Gläubigern wird laut dem Sanierungsplan eine Quote von 20 Prozent angeboten, zahlbar binnen zwei Jahren. Die Erfüllung des Sanierungsplans soll durch Unterstützung des wirtschaftlichen Eigentümers erfolgen, hieß es von AKV und Creditreform. Forderungen können ab sofort über KSV, AKV Europa und Creditreform angemeldet werden. (red, 19.12.2019)