Herwig Zamernik alias Fuzzman, hier aktuell passend im Han-Solo-Outfit, spielt im Rabenhof auf.

Foto: Niki Meixner

Der Kärntner Musiker Herwig Zamernik ist seit einigen Jahren in Wien ansässig und lässt dabei seine Stammband, die Pop-Melancholiker Naked Lunch, etwas links liegen. Dafür ist das ehemalige Mitglied der früher auch international erfolgreichen Metal-Wüteriche Disharmonic Orchestra gemeinsam mit Wanda-Entdecker Stefan Redelsteiner als Betreiber der Plattenfirma Lotterlabel sowie als Produzent aktiv.

Dieses Jahr hat er nicht nur den charmanten Indie-Pop-Newcomern Pauls Jets oder Songwriterin Pippa ein solides Fundament verliehen. Er zeichnete auch mitverantwortlich für "'s klane Glücksspiel", das neue Erfolgsprodukt von Tschocherl-Poet Voodoo Jürgens. Und es entstand ein weiteres Album seiner zweiten Identität Fuzzman.

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"Hände weg von allem" präsentiert den Bassisten und Gitarristen mit dem Instrument unten vor den Knien hängend als deklarierten Liebhaber des vielgeschmähten deutschen Schlagers der (frühen) 1970er-Jahre. Alte Stars des Genres wie Christian Anders kommen einem dabei mehr als einmal in den Sinn.

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Unter dem Titel "Fuzzmans schöne Weihnachts-Sause" kann man nun im Wiener Rabenhof-Theater eine Art Revue erleben, die Zamernik nicht nur gemeinsam mit seinen treuen Begleitern The Singin' Rebels gestalten wird. Auch diverse Überraschungsgäste sind geladen. Oben genannte Musikernamen dürften durchaus als Teil des bunten Abends eingeplant sein.

Neben dem politischen Punkrock-Kracher "Haltet Abstand" sehr sicher zu hören: "Ich tachinier!" Die im Samba-Rhythmus gehaltene Hymne auf einen entschleunigten Lebensstil richtet sich gegen alle Selbstoptimierer, Ibiza-Strizzis und Hulapalus. Lieber mal zwischendurch eine lustige Zigarette rauchen und die Seele baumeln lassen. Eine schöne Gelegenheit, das Jahr gemütlich ausklingen zu lassen. (Christian Schachinger, 26.12.2019)