Musik

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Amy Harris/Invision/AP

1. Hip Hop gewinnt

Das Genre überholt 2018 Rock als beliebteste Musik. Im selben Jahr erhält mit Kendrick Lamar erstmals ein Rapper den Pulitzerpreis.

2. Diversität

Die Industrie wird bezüglich Geschlecht, sexueller Orientierung und Herkunft der Stars bunter. Entscheidungsträger bleiben tendenziell weiße Männer.

3. Die Österreichische Musikszene

Nach den drögen 00ern boomt die Szene und wird zum Impulsgeber im DACH-Raum. Wanda, Bilderbuch oder Yung Hurn charten.

4. Casting-Shows und K-Pop

Mehr den je setzten TV-Sender auf Selektion im Pop. Pop bedeutet Disziplinierung und Anpassung an die Norm. K-Pop ist das Ergebnis.

5. Britischer Jazz

Im Jazz wartet man auf Innovation. Eher vergeblich. Immerhin die Brexit-Szene rundum Shabaka Hutchings sorgt stilpluralistisch für Furore.

Theater

Foto: Annette Hauschild

1. Immersion

Man kann auch Mitmachtheater dazu sagen: Das Publikum wird mit Haut und Haar in eine Inszenierung eingebunden. Z.B.: "Diamante" oder "Wir Hunde".

2. Quote

Halbe-halbe blieb Wunschdenken. Vor allem Regisseurinnen und Autorinnen sind in der Minderzahl. Das Theatertreffen Berlin schreibt nun erstmals 50 % vor.

3. Performance

Auf Sprechtheaterbühnen ist ein performativer Spielstil eingezogen, der identifikatorisches Rollenspiel verdrängt. Schauspiel ist das dennoch!

4. Burgtheater-Misere

Der Finanzskandal hat die Theaterszene erschüttert und gezeigt, dass auch die Burg Grenzen hat. Schlüsselwort: Inflationsanpassung!

5. Prägende Regisseure/Autoren

Ohne sie sähen wir heute alt aus: Florentina Holzinger, Ulrich Rasche, Susanne Kennedy, Elfriede Jelinek, Ewald Palmetshofer.

Buch

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: picturedesk.com

1. Masse

Mag sich die Mehrzahl der Romanschriftsteller mit Kundendienst begnügen: Romanciers wie Péter Nádas punkteten mit ziegeldicken Jahrhundertbüchern.

2. Poesie

Die hermetische Lyrik der Moderne ist im Verschwinden begriffen. Der Literaturnobelpreis für Bob Dylan 2016 erinnerte nochmals an die Macht der Rhapsoden.

3. E-Book

Ende der Nullerahre der Schrecken des Buchhandels, hat das elektrische Lesen sich bei sechs Prozent eingependelt. Die Angst nun: Garnichtmehrleser.

4. Internet

Booktuber haben an Einfluss gewonnen, Stars aus sozialen Netzwerken machen schreibenden Schauspielern Konkurrenz. Internet-Glücksfall: Stefanie Sargnagel.

5. Science-Slam

Giulia Enders‘ Liebeserklärung an unser störrisches Verdauungssystem ("Darm mit Charme") eröffnete dem Sachbuchmarkt ungeahnte Themenfelder.

Kunst

Foto: AFP

1. Kunstmarkt

Der Leonardo zugeschriebene Salvator Mundi ist seit 2017 das teuerste Kunstwerk je und führte die Mechanismen des überhitzten Marktes absurd vor.

2. Kolonialismus

Mit den erstarkten Postcolonial Studies ändert sich das_Denken über Kunst mit kolonialer Vergangenheit. Die Debatte um Rückgaben wird andauern.

3. Instagram

Die appetitliche Ästhetik des sozialen Mediums beginnt Einfluss auf die Kunstproduktion zu haben. Auch Kunst online zu kaufen wird Thema.

4. Shitstorms

Zeigt ein Museum zu wenige Kunst von Frauen? Hat es den falschen Sponsor? In sozialen Netzwerken regt sich schnell und zunehmend erfolgreich Unmut.

5. Prägende Künstler

Hito Steyrl, Cao fei, Kara Walker überzeugten international, auch Ai Weiwei und Banksy gehören in die Welthitlist, in Wien Ashley Hans Scheirl.

Film

Foto: Focus Features

1. Netflix

Das Streamingunternehmen wurde zum Studio und zog mit den alten Majors gleich. Mit Scorsese, Cuarón und Baumbach bestanden sie den Qualitätstest.

2. Universum

US-Produzent Kevin Feige erweiterte das Marvel Cinematic Universe. Seine Avengers verwiesen alle andere Comicserfolgsreihen auf die Plätze.

3. Black Cinema

Der Oscar für Barry Jenkins’ "Moonlight" brachte dem afroamerikanischen Kino Schwung. Jordan Peele, Ava DuVernay und Spike Lee sind nun Mainstream.

4. Generation

Im heimischen Kino drängte eine neue Generation aus international ausgerichteten Autoren nach: von Katharina Mückstein bis Sebastian Brameshuber.

5. Leben

"Wir haben noch nichts getan", so Robert Bresson 1983, befragt zum Tod des Kinos. Leos Carax, Bong Joon-ho und Alice Rohrwacher zeigten, wie lebendig es ist.

(21.12.2019)