Nach sechs Siegen von Marcel Hirscher beim Riesentorlaufklassiker auf der Gran Risa en suite war der Weg frei für Henrik Kristoffersen.

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Zubcic und Zielrichter im Glück.

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Pech für Odermatt, der sich unterwegs eine Verletzung zuzog.

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Sarrazin, Kristoffersen, Kranjec (v.li).

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Gehst du auf!

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Alta Badia – Von sechs auf eins: Henrik Kristoffersen hat den Riesentorlauf in Alta Badia in 1:57,33 Minuten vor dem Franzosen Cyprien Sarrazin (+0,31) und dem Slowenen Zan Kranjec (+0,39) gewonnen und für den ersten norwegischen Erfolg auf der Gran Risa gesorgt. Für Weltmeister Kristoffersen war es nach dem Erfolg beim Slalom in Levi der zweite Saisonsieg. Bester Österreicher war Marco Schwarz (0,88) als Sechster.

FIS Alpine

Die anderen Favoriten patzten in der Entscheidung. Der Halbzeit-Führende Leif Kristian Nestvold-Haugen aus Norwegen fiel auf Platz elf zurück, der Zweitplatzierte Marco Odermatt musste sich am Ende mit Rang fünf begnügen. Der Schweizer Sieger des Super-G in Beaver Creek touchierte unterwegs eine Torstange, ging im Ziel abrupt zu Boden und wurde mit Verdacht auf eine Meniskusverletzung abtransportiert. Sölden-Sieger Alexis Pinturault wurde von drei auf acht durchgereicht.

Sarrazin von 22 auf zwei

Einen gewaltigen Sprung nach vorne schaffte Sarrazin, der von Rang 22. nach dem ersten Lauf auf das Podest stürmte. Schwarz fixierte nach Rang vier zur Halbzeit sein bestes Ergebnis in einem Riesentorlauf. Bisher war ein siebenter Platz in Adelboden 2019 seine beste Platzierung. Stark war auch die Performance von Lucas Braathen. Norwegens Supertalent lag nach Lauf eins noch auf Platz 30 und verbesserte sich mit der zweitbesten Laufzeit im Finale noch auf Rang acht.

Die übrigen Österreicher vermochten nicht aufzuzeigen. Stefan Brennsteiner (+1,65) belegte Rang 21, Roland Leitinger (+1,81) kam nach guten Zwischenzeiten über Platz 23 nicht hinaus, Dominik Raschner landete als 26. immerhin noch in den Punkterängen. Michael Matt (+1,72/Startnummer 62) als 32., Daniel Meier (+1,96/36) als 34. und Johannes Strolz (+2,34/46) als 40. des ersten Laufs verpassten die Entscheidung.

Kristoffersen-Kritik an Pistenpräparierung

Kristoffersen nahm mit seinem insgesamt 20. Weltcup-Sieg, dem vierten im Riesentorlauf, Vincent Kriechmayr die Führung im Gesamt-Weltcup ab. Der Österreicher hatte am Freitag den Super-G in Gröden gewonnen. "Es war ein fürchterliches Rennen, aber fair. Ich bin superhappy über den Sieg beim neben Adelboden tollsten Riesenslalom im Weltcup. Ich hatte nach Sölden keinen Stress, ich wusste, was zu tun war, und dass man manchmal schlechte Tage hat", sagte der Sieger, der Veranstalter und die Fis kritisierte, nicht rechtzeitig eine dem Weltcup entsprechende Piste präpariert zu haben.

Dem widersprach Fis-Renndirektor Markus Waldner. Die Bedingungen seien extrem schwierig gewesen und man habe alles nur Mögliche unternommen und nicht wie Kristoffersen behauptet habe, erst zwei Tage zuvor mit der Präparierung begonnen. Waldner: "Es war nicht gefährlich, darum haben wir uns für das Rennen entschieden. Manche waren nervös, bei diesen Bedingungen zu fahren. Es war nicht optimal, aber Skifahren ist ein Freiluftsport und Rennen finden auch bei Schneefall statt."

Schrecksekunde für Zubcic

Für eine Schrecksekunde sorgte der unaufmerksame Zielrichter, der unmittelbar vor der Zieldurchfahrt von Filip Zubcic die Strecke querte. Der Funktionär wurde gefeuert, der Kroate, der eine Kollision vermeiden konnte, wurde Zehnter.

Während der erste Durchgang bei winterlichen Verhältnissen mit starkem Schneefall in Szene gegangen war, stieg die Entscheidung bei etwas besseren Bedingungen, da der Schneefall bereits gegen Ende des ersten Durchgangs aufgehört hatte. Das Rennen fand aber auf Grund der vorangegangenen Niederschläge und damit einhergehenden Problemen bei der Pistenpräparierung auf verkürzter Strecke statt.

Dichtes Programm in Bormio, Feuz dabei

Am Abend gab der Skiweltverband noch bekannt, dass die am Samstag abgesagte Abfahrt aus Gröden am nächsten Freitag (27. Dezember) in Bormio nachgeholt wird. Das Rennen soll im Gegensatz zur ohnehin geplanten Weltcup-Abfahrt am 28. Dezember nicht über die volle Distanz gehen. Das sei sonst zu anstrengend, so FIS-Rennchef Markus Waldner. Am Sonntag (29. Dezember) folgt in Bormio eine Kombination.

In Bormio dabei sein wird auch der Schweizer Beat Feuz. Er hat sich am Freitag beim Super-G links einen Mittelhandknochenbruch zugezogen. Passiert ist die Verletzung, als der 32-Jährige auf der Fahrt zu Rang neun an einem Tor angeschlagen hat. Untersuchungen in Innsbruck haben jedoch ergeben, dass keine Operation erforderlich ist. (Thomas Hirner aus Alta Badia, APA, 22.12.2019)

Endstand des Weltcup-Riesentorlaufs am Sonntag in Alta Badia:

1. Henrik Kristoffersen (NOR) 1:57,33 Min.
2. Cyprien Sarrazin (FRA) +00,31
3. Zan Kranjec (SLO) +00,39
4. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) +00,46
5. Marco Odermatt (SUI) +00,83
6. Marco Schwarz (AUT) +00,88
7. Rasmus Windingstad (NOR) +00,91
8. Lucas Braathen (NOR) +00,92
. Alexis Pinturault (FRA) +00,92
10. Filip Zubcic (CRO) +01,00
11. Leif Kristian Nestvold-Haugen +01,10
12. Loic Meillard (SUI) +01,19
13. Alexander Schmid (GER) +01,25
. Thibaut Favrot (FRA) +01,25
15. Justin Murisier (SUI) +01,30
16. Luca de Aliprandini (ITA) +01,37
17. Gino Caviezel (SUI) +01,39
18. Riccardo Tonetti (ITA) +01,47
19. Ryan Cochran-Siegle (USA) +01,60
20. Tommy Ford (USA) +01,63
21. Stefan Brennsteiner (AUT) +01,65
22. Mathieu Faivre (FRA) +01,68
23. Roland Leitinger (AUT) +01,81 5
24. Victor Muffat-Jeandet (FRA) +01,82
25. Cedric Noger (SUI) +01,86
26. Dominik Raschner (AUT) +01,88
27. Adam Zampa (SVK) +02,36
28. Manfred Mölgg (ITA) +02,43
29. Thomas Tumler (SUI) +03,11

Zweiter Lauf:

1. Cyprien Sarrazin (FRA) 57,61 Sek.
2. Lucas Braathen (NOR) +0,34
3. Alexander Schmid (GER) +0,77
. Henrik Kristoffersen (NOR) +0,77
5. Thibaut Favrot (FRA) +0,92
6. Riccardo Tonetti (ITA) +1,05
7. Zan Kranjec (SLO) +1,11
8. Rasmus Windingstad (NOR) +1,20
9. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) +1,26
10. Stefan Brennsteiner (AUT) +1,27
11. Gino Caviezel (SUI) +1,43
12. Ryan Cochran-Siegle (USA) +1,44
. Filip Zubcic (CRO) +1,44
14. Loic Meillard (SUI) +1,56
15. Marco Schwarz (AUT) +1,69
16. Roland Leitinger (AUT) +1,71

Weiter:
18. Alexis Pinturault (FRA) +1,75
19. Marco Odermatt (SUI) +1,79
20. Dominik Raschner (AUT) +1,80
28. Leif Kristian Nestvold-Haugen (NOR) +2,13

Erster Lauf:

1. Leif Kristian Nestvold-Haugen (NOR) 58,69 Sek.
2. Marco Odermatt (SUI) +0,07
3. Alexis Pinturault (FRA) +0,20
4. Marco Schwarz (AUT) +0,22
5. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) +0,23
6. Henrik Kristoffersen (NOR) +0,26
7. Zan Kranjec (SLO) +0,31
8. Justin Murisier (SUI) +0,43
9. Filip Zubcic (CRO) +0,59
. Luca de Aliprandini (ITA) +0,59
11. Loic Meillard (SUI) +0,66
12. Rasmus Windingstad (NOR) +0,74
13. Cedric Noger (SUI) +0,77
14. Tommy Ford (USA) +0,78
15. Victor Muffat-Jeandet (FRA) +0,94
Weiter:
19. Dominik Raschner (AUT) +1,11
20. Roland Leitinger (AUT) +1,13
25. Stefan Brennsteiner (AUT) +1,41

U.a. nicht für den 2. Lauf qualifiziert:
32. Michael Matt (AUT) +1,72
34. Daniel Meier (AUT) +1,96
40. Johannes Strolz (AUT) +2,34

Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.:
Matthias Mayer (AUT), Erik Read (CAN), Matts Olsson (SWE), Ted Ligety (USA)

Gesamtwertung nach 10 Rennen:

1. Henrik Kristoffersen (NOR) 343
2. Vincent Kriechmayr (AUT) 312
3. Alexis Pinturault (FRA) 296
4. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 274
5. Matthias Mayer (AUT) 257
6. Dominik Paris (ITA) 249
7. Marco Odermatt (SUI) 222
8. Beat Feuz (SUI) 221
9. Mauro Caviezel (SUI) 213
10. Thomas Dreßen (GER) 202

Riesentorlauf (3):

1. Henrik Kristoffersen (NOR) 193
2. Zan Kranjec (SLO) 170
3. Tommy Ford (USA) 161
4. Alexis Pinturault (FRA) 146
5. Mathieu Faivre (FRA) 129
6. Leif Kristian Nestvold-Haugen (NOR) 110
7. Cyprien Sarrazin (FRA) 100
8. Lucas Braathen (NOR) 88
9. Gino Caviezel (SUI) 72
10. Ted Ligety (USA) 69

Mannschaft Herren (10):

1. Schweiz 1268
2. Norwegen 1251
3. Österreich 1146
4. Frankreich 1099
5. Italien 607
6. USA 544
7. Deutschland 433
8. Schweden 272
9. Slowenien 249
10. Kanada 142

Nationencup (20):

1. Österreich 2455
2. Schweiz 2214
3. Norwegen 1898
4. Italien 1735
5. Frankreich 1414
6. USA 1228
7. Deutschland 1083
8. Schweden 693
9. Slowenien 485
10. Slowakei 292