Heinz-Christian Strache hat mit der FPÖ bei der Wien-Wahl 2015 als Spitzenkandidat die 30-Prozent-Marke geknackt. Der DAÖ gibt er gute Chancen.

Foto: APA/AFP/JOE KLAMAR

Wien – Wenn es um seine eigene Kandidatur geht, ziert sich Heinz-Christian Strache noch ein wenig. Den Parteivorsitz der Allianz für Österreich (DAÖ) lehnte der ehemalige FPÖ-Chef bereits ab. Dabei hatten sich in Wien die drei ehemaligen FPÖ-Gemeinderäte Karl Baron, Dietrich Kops und Klaus Handler nur wegen seiner Person von der FPÖ abgespalten und eine neue Partei wie auch einen Rathausklub gegründet. Doch: Für eine Rückkehr in die Politik wünschte sich Strache am Rande einer Charity-Veranstaltung ein "nachhaltigeres Projekt".

Für die Wien-Wahl im Jahr 2020 rechnet Strache jedoch mit großen Chancen für die DAÖ, wie er in der Nacht auf Samstag auf Facebook erklärte. Auf seiner Seite schrieb er: "Die Allianz für Österreich wird in Wien 10% – 15% erreichen!" und setzte ein Daumen-hoch-Emoji hintenan.

Zehn bis 15 Prozent – in diesem Bereich bewegten sich die Freiheitlichen, allerdings ohne Strache auf ihrer Liste, in Wien auch bei der vergangenen Nationalratswahl. Geeint und ohne Konkurrenz aus den eigenen Reihen fielen sie auf 12,8 Prozent (–8,5). Bei der Wien-Wahl 2015 konnte die FPÖ mit Spitzenmann Strache und 30,8 Prozent noch die zweitstärkste Kraft hinter der SPÖ werden.

Ein Ergebnis, das annähernd an jenes von 2015 herankommt, ist laut dem Politikexperten Peter Filzmaier jedoch "irreal". Filzmaier erklärte vergangene Woche im Gespräch mit dem STANDARD, die DAÖ rund um Klubchef Baron habe nur mit Strache eine Chance, in den Gemeinderat einzuziehen. Er ist sogar der Auffassung, dass die DAÖ für einen Wahlerfolg Straches Namen in die Listenbezeichnung aufnehmen müsse. Dem ist Baron nicht abgeneigt. (ook, 22.12.2019)